Zwischen Realität und Fiktion - 16.10.2023 | Fotogalerie
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Zwischen Realität und Fiktion
Kleist-Festtage 2023 am Puls der Zeit
Urheber: pr foto kleistforum Gleich mit drei Veranstaltungen gingen am Sonntag die 33. Kleist-Festtage in Frankfurt (Oder) zu Ende. Unter dem Motto „Vom Suchen und Erfinden“ bot das renommierte Theater- und Literaturfestival in über 20 Veranstaltungen dem Publikum die Gelegenheit für eine Entdeckungsreise an der Grenze zwischen Realität und Fiktion von 1810 bis in die heutige Zeit.

Das Festival eröffnete am 10. Oktober mit der Vernissage der neuen Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“ (noch bis 25. Februar 2024; Kuration: Viviane Jasmin Meierdreeß) im Kleist-Museum.

Zu den Höhepunkten im Kleist Forum zählte die emotionale Verleihung des Kleist-Förderpreises für junge Dramatiker:innen an Elisabeth Pape und die Frankfurter Premiere ihres prämierten Stücks „Extra Zero“ in der Uraufführungsinszenierung vom Staatstheater Augsburg. Filmschauspieler Jörg Schüttauf avancierte im ausverkauften Haus zum Publikumsliebling in seiner Rolle als Dorfrichter Adam in Kleists Komödie „Der zerbrochne Krug“ in einer Koproduktion vom Schauspiel Chemnitz mit dem Kleist Forum. Wie sehr Heinrich von Kleists Leben und Wirken von Gewalt, Terrorismus und Krieg geprägt war und wie aktuell die Beweggründe seiner Figuren heute noch sein können, spiegelte die Leseperformance „Kleist und andere Monster“ mit Mathieu und Elena Carrière, Judith Rosmair und Daniel Léon auf Basis von Gesprächsprotokollen eines in Frankreich verschanzten islamistischen Terroristen mit einem Polizisten. Ein gemeinsames Herantasten an die Sprachgewalt in Kleists Texten ermöglichte am Sonntagvormittag Schauspieler Daniel Heinz, während sich Thomas und Arthur Thieme musikalisch-literarisch am Nachmittag mit dem Drama „Prinz Friedrich von Homburg“ auseinandersetzten und dessen ganze Zerrissenheit zwischen Recht und Unrecht greifbar werden ließen.

Darüber hinaus konnten sich die Festivalgäste bei einem Rundgang durch das Frankfurter rbb-Studio und der Diskussionsveranstaltung „Verbrechen lohnt sich – in den Medien“, u. a. mit dem Moderator Uwe Madel und der Schriftstellerin Elisabeth Herrmann, rund um die Kriminalberichterstattung damals und heute auf die Spuren des Journalisten Kleist begeben.

Neben den journalistischen Themen und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Namensgeber des Festivals unterhielten der „Feierabend mit Kleist“ mit einem Konzert des Pianisten Riccardo Bozolo, der Werke aus der Spätromantik darbot, und der Familiennachmittag mit Geschichtenerzählerin Suse Weisse die zahlreichen großen und kleinen Gäste im Kleist-Museum. Mithilfe von VR-Brillen konnte das Festivalpublikum im Kleist Forum in die Welt von Friedrich Nietzsche eintauchen. Einblick in die Bühnenmodell-Sammlung des Kleist-Museums bot eine exklusive Veranstaltung mit der Theaterexpertin und Kuratorin Milena Rolka. Zu einem „Happy End“ kam das Festival beim heiteren Chansonabend mit Julia Klotz.

„Kleists Themen waren und sind relevant. Dass wir diese dem Publikum, das aus Frankfurt und weit darüber hinaus gekommen ist, konzentriert mit verschiedenen Formaten während der Kleist-Festtage näherbringen konnten, ist großartig“, resümiert Anke Pätsch, Direktorin des Kleist-Museums. „Es ist immer wieder eine Freude, in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partner:innen und dem Kleist Forum diese Festtage um den Geburtstag des Namensgebers herum zu begehen.“

Für Florian Vogel, Künstlerischer Leiter im Kleist Forum, ist es „aufregend, das Haus sechs Tage lang im Premierenfieber zu erleben. Wir haben viele Uraufführungen, Koproduktionen und Stückentwicklungen erlebt, die dem Theater Glanz gegeben und zugleich wichtige gesellschaftliche Themen verhandelt haben, die im Anschluss sehr anregend und Mut machend vom Publikum gemeinsam mit den Künstler:innen diskutiert wurden.“

mehr unter www.kleistforum.de.
Mehr Informationen unter: http://www.kleistforum.de...

Wann: 16.10.2023 - 20:00 Uhr

Kleist Theater - Foyer,
Frankfurt / Oder



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