Windkraft und Vogelzug in Märkische Höhe
Am vergangenen Sonntag, den 15. Oktober, fand die dritte Protestdemonstration der Bürgerinitiative buergerzukunftmol in Ihlow statt. Bereits zweimal gingen zahlreiche Bürger*innen der Dörfer Märkische Höhe und Oberbarnim auf die Straße, um ihrem Protest gegen die großflächige Industrialisierung ihrer Heimat durch Windräder und Photovoltaikanlagen eine Stimme zu geben. Unter die über 80 Protestierenden mischten auch teilnehmende Bürger*innen aus anderen Gemeinden und Städten. Der Bürgermeister der Gemeinde Märkische Höhe Stefan Neumann drückte seine Freude über immer neue Gesichter aus.
Was die Menschen vereint, ist die zunehmende Sorge, um den Erhalt der Natur der besonderen märkischen Landschaft im Zuge der Klima- und Energiewende. Der Fokus liegt auf dem Zuviel und die Entstehung immer neuer Anlagen ohne einen gültigen Regionalplan. Enttäuschte Stimmen einer Politikverdrossenheit und Ohnmacht sind zu hören.
Auch dieses Mal sorgen die Organisatoren für interessante Informationen rund um die Themen Artenschutz, Vogelzug, Landnutzung und Trinkwasser. Eine deutliche Botschaft ging zu den politisch Verantwortlichen im Landkreis, nach Potsdam und Berlin. „Kein weiterer Ausbau von Windrädern ohne Regionalplan“, der Appell nach Mitbestimmung der Menschen vor Ort bei Entscheidungsfindungen und eine Korrektur der gekürzten Abstandskriterien für Seeadler, Milan und Co auf Bundesebene. Auf mitgeführten Transparenten waren Forderungen nach größeren Abständen zwischen Windkraftanlagen und Wohnsiedlungen, wie sie auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, aber auch keine Umzingelung von Dörfern, wie Reichenow, zu lesen.
Die Protestwanderung zog aus Ihlow in die freie Landschaft. Hier erklärten Experten, die verschiedenen Zusammenhänge und Besonderheiten der am Himmel vorüberziehenden Gänse. Zugwege, Nahrungshabitate, die auf der einen Seite mehr und mehr eingeschränkt werden und andererseits die Verpflichtung der Bundesrepublik zu einer Erhöhung der Biodiversität. Gerade scheint der zweite Punkt unter die Räder der Energiewende zu kommen. Betroffene Gesichter schauen den vorüberziehenden Vögeln hinterher.
Beim Blick in die Landschaft verrät jemand anderes, dass akut das Trinkwasser gefährdet ist, Wasserwerke mussten schließen. Auch das regt zum Nach- und hoffentlich sehr bald einem Umdenken an.

Text: Constanze Büxler