Die erste Filmreihe im Haus der Generationen ist Wolfgang Kohlhaase (1931–2022) gewidmet. Die meisten seiner rund 30 Spielfilme hat der legendäre Drehbuchautor mit sechs Regisseuren gemacht. Premiere des Projektes ist mit Berlin – Ecke Schönhauser… aus dem Jahr 1957, den Gerhard Klein im Stil des italienischen Neorealismus drehte. Erzählt wird von Berliner Jugendlichen, die sich an einer belebten Straßenecke unter der U-Bahn treffen, die in der Schönhauser Allee als Hochbahn fährt. Das Teams Kohlhaase/Klein ist dem Lebensgefühl junger Leute auf der Spur, die Nachkriegskinder sind, und zeigen dabei glaubwürdig die Ursachen des sogenannten „Halbstarken“-Problems in jenen Jahren auf. Gleichzeitig warben sie mit ihrem dritten gemeinsame Film dafür, die Lebensweise junger Leute, ihre Vorlieben, ihre Musik, zu tolerieren, denn das war in der DDR keineswegs selbstverständlich.