Der 9. November erinnert an die Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938

Gedenken an Opfer der Pogrome
Am 9. November wird es anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome gegen jüdische Mitbürger wieder eine Gedenkveranstaltung der Stadt am ehemaligen jüdischen Friedhof nahe der Fähre geben. Um 16 Uhr soll dort mit Partnern unter anderem an Opfer im
ehemaligen Ghetto Theresienstadt erinnert werden. Das heutige Terezin ist Strausbergs Partnerstadt, zudem gab es in Wulkow bei Neuhardenberg ein Außenlager des Ghettos. Die VVN-BdA Märkisch-Oderland arbeitet derzeit die Geschichte des Lagers auf und wird über
den Zusammenhang Theresienstadt – Wulkow berichten.
Ab 1941 wurden Juden ins Ghetto Theresienstadt deportiert, für viele eine Zwischenstation in die Vernichtung. Kaum bekannt ist, dass im März 1944 eine größere Gruppe von Theresienstadt ins nicht weit von Strausberg entfernte Wulkow gebracht wurde. Das Außenlager bestand bis Februar 1945. Die Jüdinnen und Juden mussten in Zwangsarbeit Ausweichquartiere für das Reichsicherheitshauptamt und andere NS-Dienststellen errichten.
Ein Arbeitskreis von VVN-BdA will ihr Schicksal auch mit einer Gedenkhomepage bekannter machen. Im vergangenen Jahr hatte es eine Spurensuche vor Ort und ein Zeitzeugengespräch mit dem vermutlich letzten Überlebenden, dem 97-jährigen Hanuš Hron, gegeben.
Der 9. November erinnert an die Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938. Dabei ermordeten SA-Angehörige und sonstige Nazis im ganzen Reichsgebiet mehrere hundert Juden. Um die 1400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume jüdischer
Menschen sowie Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe wurden zerstört. Es folgten Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Rund sechs Millionen starben an den Folgen der Haftbedingungen oder wurden ermordet.