
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe von Günter de Bruyn
Fürst von Hardenberg zum 200. Todestag gelesen von Manfred Zapatka
eingerichtet von Gerhard Ahrens
Karl August von Hardenberg, als preußischer Staatskanzler einer der angesehensten Männer seiner Zeit, beschäftigte sich mit dem Animalischen Magnetismus – einer zu jener Zeit in Mode befindlichen Heilmethode. Hardenberg trifft 1816 im Dämmerlicht einer Arztpraxis eine junge Frau, die Vorzeigepatientin Friederike Hähnel, an der das merkwürdige Heilverfahren mittels magnetischer Hypnose ausprobiert wird, und verliebt sich in sie. In seinem Roman erzählt Günter de Bruyn die Geschichte dieser ungewöhnlichen Liebe und entführt dabei in das Spannungsfeld einer ganzen Epoche. Es geht um Machtkämpfe und Affären, um Romantik und Restauration. Vor allem aber geht es um die letzten, bewegten Lebensjahre eines Staatsmannes, der für seine junge Geliebte eine Scheinehe mit einem anderen
arrangiert, als Reformpolitiker zunehmend an Macht verliert und in einer Mischung
aus Faszination und Esoterik der Mode des Magnetismus unterliegt. In diesem
beziehungsreich gearbeiteten Zeitmosaik greift de Bruyn weit aus, bis zur Psychoanalyse, als deren Vorläufer der künstlich erzeugte Somnambulismus aufscheint.
Ein Meisterwerk historischer Erzählkunst.
Sa, 22.10., 17 Uhr
Lesung, Großer Saal
Eintritt: € 20,- / ermäßigt 16,-
Im Rahmen der Ausstellung Hardenberg
Aristokrat – Staatsmann – Reformer
präsentiert von Inforadio (rbb)