
07. Sept., 18:00
Rüdersdorf bei Berlin, Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin, Deutschland
Veranstaltung
„Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ war die offizielle Doktrin und der Grund, warum Straffällige in der DDR während ihrer Haftzeit zur Arbeit in den Volkseigenen Betriebe herangezogen wurde. Arbeit sollte der Resozialisierung dienen und hatte einen erzieherischen Auftrag. In der Realität standen jedoch wirtschaftliche Interessen dahinter. Auch in Rüdersdorf bestand ab 1945 eine Strafgefangenenlager, später eine Strafvollzugsanstalt, deren Insassen in den VEB Zementwerke eingesetzt wurden. Ziel war es, den bestehenden Arbeitskräftemangel in den Zementwerken auszugleichen. Neben Kriminellen waren hier zeitweise auch Verurteilte nach dem sogenannten „asozialen“ Paragrafen 249 inhaftiert.
In der Diskussion wollen wir uns den Fragen stellen, wie Arbeit und Strafe ineinandergriffen. Wie sah das Leben der Inhaftierten in Rüdersdorf aus? Wie gingen die Bürger:innen Rüdersdorf und die zivilen Angestellten der Zementwerke damit um? Wie schauen frühere Häftlinge heute auf die Haftzeit zurück und wie hat diese ihr Leben beeinflusst und verändert?
Veranstaltungsort
Kalkscheune im Museumspark
Moderation
Kathrin Jurkat, Dr. des (Historikerin des Museumsparks)
Referent*innen
- Dr. Tobias Wunschik, Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Osteuropäische Geschichte
- Zeitzeuge / Inhaftierter einer Rüdersdorfer Strafvollzugsanstalt, angefragt
Eine Veranstaltungsreihe des Museumsparks Rüdersdorf, des Bergbauvereins Rüdersdorf 1990 e.V. und der Heimatfreunde Rüdersdorf e.V.
unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg
Die Veranstaltung ist kostenlos! Es wird kein Eintritt für den Museumspark erhoben.