Einen Tag nach der Rede von Julian Nida-Rümelin über die „Perspektiven der Demokratie“ greift ein Gesprächspodium unter der Leitung von TagesspiegelHerausgeber Stephan-Andreas Casdorffdie Anregungen des Philosophen auf und geht der Frage nach, ob man sich, nachdem man die Demokratie jahrzehntelang für selbstverständlich gehalten hatte, nunmehr ebenso selbstverständlich mit ihrem Verdämmern abzufinden hat, oder ob es nicht nur lohnend, sondern auch überhaupt aussichtsreich sein könnte, sich um ihren Erhalt zu bemühen. Sofern Letzteres bejaht werden sollte: Wie begegnet man der allenthalben spürbaren Ermüdung bei der Verteidigung dieser Staatsform? Liegt es an den offenkundigen Defiziten, die die Demokratie in den Jahrzehnten der Selbstverständlichkeit angehäuft hat und die ihren Gegnern so viele wohlfeile Angriffspunkte bieten?