
„Die Verbindung des Menschen mit toten, das Menschliche
in Bildung und Bewegung nachäffenden Figuren hat für mich etwas Drückendes,
Unheimliches, ja Entsetzliches.“
E.T.A. HOFFMANN
Der Jurist, Dichter, Zeichner, Komponist und Theaterdirektor E. T. A. Hoffmann beschäftigte sich immer wieder mit künstlicher Intelligenz, mit den Grenzen des Realen
und der Persönlichkeitsentwicklung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Zwänge.
Oft verwendete er das Automatenmotiv, wie in Der Sandmann oder Die Automate.
Ein Motiv, das drängende Themen seiner Zeit, der Romantik, aufgreift. Es stellt die
Frage nach Sinn und Unsinn des menschlichen Lebens: Sind Menschen noch notwendig, wenn Maschinen ihre Aufgaben übernehmen können? Sind Maschinen sogar die besseren Menschen, wie La Mettrie in seinem Traktat L’homme machine meint?
E. T. A. Hoffmann fordert dazu auf, die Beziehungen des Menschen zur Natur,
zu sich selbst, zu Mitmenschen und vor allem zur Maschine zu befragen. Eine Mahnung, die angesichts heutiger technischer Entwicklungen von der Automatisierung
ganzer Produktionsprozesse bis zum wachsenden Einfluss der künstlichen Intelligenz
auf unseren Alltag nichts an Aktualität verloren hat. Und mit der aus Anlass seines
Todes vor 200 Jahren an den Autor erinnert werden soll.
Pfingstmontag, 6.6., 17 Uhr
Lesung, Großer Saal
Eintritt: € 20,- / ermäßigt € 16,-
präsentiert von
Tagesspiegel und radioeins (rbb)