
In seinem Roman Leviathan legte Paul Auster dem fiktiven Charakter Maria Turner
die französische Konzeptkünstlerin Sophie Calle als Modell zu Grunde. Dabei schrieb er
seiner Figur eine Reihe von Calles Arbeiten zu und ergänzte diese durch fiktive
Kunstwerke. Damit begann ein komplexes Wechselspiel zwischen Auster und Calle,
indem sie einige der fiktiven Kunstaktionen real umsetzte und den Autor schließlich um
neue Handlungsanweisungen bat. Auster schrieb ihr daraufhin ein als Gotham-Handbook bekannt gewordenes mehrseitiges Konzept, aus dem das gemeinsame Künstlerbuch Double-Game hervorging. Eine amüsante Künstlerbeziehung, in der die Frage nach Autorschaft, Original und Kopie als kunstvolle Komödie inszeniert wird.
So, 15.5., 17 Uhr
Lesung, Großer Saal
Eintritt: € 20,- / ermäßigt € 16,-
präsentiert von tip Berlin und Inforadio (rbb)