Überholen im Straßenverkehr - „Oft der pure Leichtsinn!“

Fehler beim Überholen führen immer wieder zu schweren Unfällen, warnen die Unfallforscher von DEKRA. Im Jahr 2019 ereigneten sich mehr als 13.000 Unfälle mit Personenschaden, die auf Fehlverhalten beim Überholen zurückgehen. „Lassen Sie sich nicht zum Überholen verleiten, wenn die Verkehrslage unklar ist. Bei Unfällen mit dem Gegenverkehr addieren sich die Geschwindigkeiten von entgegenkommendem und überholendem Fahrzeug. Wenn es kracht, ist mit schwersten Folgen zu rechnen“, warnt Luigi Ancona, Unfallforscher bei DEKRA und mahnt gegenseitige Rücksichtnahme an.

Dennoch lassen sich viele Kraftfahrer noch nicht einmal durch Gegenverkehr vom Überholen abhalten. „Sie bringen damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in akute Lebensgefahr“, betont Ancona. Die häufigste Ursache solcher Unfälle ist das Überholen trotz unklarer Verkehrslage. „Wer vor nicht einsehbaren Kurven oder Kuppen überholt, spielt fahrlässig mit dem Leben von Menschen“, warnt der Unfallexperte. „Was hier passiert, ist oft der pure Leichtsinn.“

Oft kracht es auch schon in der Anfangsphase des Überholmanövers. So setzen Fahrer häufig zum Überholen an, ohne darauf zu achten, ob ein nachfolgendes Fahrzeug schon ausgeschert ist. „Beobachten Sie vor dem Überholen den rückwärtigen Verkehr und setzen Sie rechtzeitig den Blinker“, betont der Unfallforscher. „Machen Sie sich noch einmal ein Bild von der Verkehrssituation, wenn Sie sich dem zu Überholenden annähern und lassen sich bei unklarer Verkehrslage auf keinen Fall zum Überholen verleiten.“ Download UHD filme deutsche sammlung.

„In solchen Situationen kommt es für alle beteiligten Fahrer darauf an, gegenseitig Rücksicht zu nehmen“, sagt Ancona. „Wenn nur ein kleines Restrisiko bleibt, heißt das, aufs Überholen zu verzichten. Ein paar Minuten Zeitgewinn sind es nicht wert, das eigene und das Leben anderer aufs Spiel zu setzen.“ Dann gelte es, sich in Geduld zu üben, den Sicherheitsabstand wiederherzustellen und den Vorausfahrenden nicht unter Druck zu
setzen.

DEKRA Info