BENEFIZ-AUKTION im brechtweigelhaus - 18.10.2020 | Fotogalerie
Fotogalerie
BENEFIZ-AUKTION im brechtweigelhaus
für Stiftung Exilmuseum Berlin
BENEFIZ-AUKTION für Stiftung Exilmuseum Berlin am 18. Oktober 2020, Beginn ca. 14.30 Uhr
Thomas Mees, Gästeführer im brechtweigelhaus, möchte am Sonntag, 18. Oktober 2020 im Anschluss an den traditionellen Brechtspaziergang im Garten des brechtweigelhauses Teile aus seiner privaten Sammlung von Theaterplakaten, Programmen und signierten Druckerzeugnissen der Theatergeschichte versteigern. Der Erlös soll der Stiftung Exilmuseum Berlin zugutekommen.

Eine bürgerschaftliche Initiative um die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und den Kunsthändler und Mitbegründer der Villa Grisebach, Bernd Schultz, gab den Anstoß für das Exilmuseum Berlin. Die zugehörige Stiftung wurde 2018 gegründet. Stefan Moses (1928–2018), der Grandseigneur der deutschen Porträtfotografie, schenkte dem Museum im Herbst 2017 aus seinem Archiv 158 großformatige Porträts deutscher Emigrant*innen, die er zwischen 1947 und 2003 aufgenommen hat. Zehn international renommierte Architekturbüros waren eingeladen, Vorschläge für den Museumsneubau zu erarbeiten. Am 13. August 2020 fiel die Juryentscheidung. Der erste Preis ging an Dorte Mandrup, Kopenhagen. Das Exilmuseum soll am Anhalter Bahnhof entstehen. Von dem einst riesigen Bahnhof steht heute nur noch die Ruine des Eingangsportals. An diesem historischen Ort bestiegen in den Jahren nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 unzählige Verfolgte den Zug, um ins Ausland zu fliehen.

Auch Bertolt Brecht und Helene Weigel flohen am 28. Februar 1933 aus Deutschland. Vor knapp 72 Jahren, am 22. Oktober 1948 wurden sie nach 15jährigem Exil, das sie durch viele Länder Europas und die USA führte, mittags an der tschechisch-deutschen Grenze von dem Schriftsteller Ludwig Renn, damals Landesvorsitzender des Kulturbundes Sachsen und von Theaterleuten und Vertretern der SED wieder auf deutschen Boden begrüßt.

In Berlin brachte man sie zunächst im Wirtschaftsgebäude des ausgebrannten Luxushotels Adlon unter. Am 23. Oktober 1948 notiert Brecht:

„Früh sechs Uhr dreißig gehe ich die zerstörte Wilhelmstraße hinunter zur Reichskanzlei. Sozusagen meine Zigarre dort zu rauchen. Ein paar Arbeiter und Trümmerweiber. Die Trümmer machen mir weniger Eindruck als der Gedanke daran, was die Leute bei der Zertrümmerung der Stadt mitgemacht haben müssen.“

Bereits am 27. Oktober 1948 begann er mit den Vorbereitungen für die Inszenierung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ am Deutschen Theater Berlin. Von dort hatte Brecht seit 1946 wiederholt Einladungen erhalten. Am 11. Januar 1949 fand dort die deutsche Erstaufführung statt. Helene Weigel spielt die Rolle der Anna Fierling so einprägsam und erschütternd, dass sie bis heute als Mutter Courage mit ihrem Wagen ein Symbol für das deutsche Nachkriegstheater ist. Dieser legendäre Planwagen ist ein Mahnmal für all jene, die glauben, am Kriege wäre etwas zu verdienen. Er steht im Theaterschuppen im Garten des brechtweigelhauses.


Die Versteigerung findet unter freiem Himmel statt.
Bei der Versteigerung gelten die üblichen Corona bedingten Abstandsregeln.
Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist zu tragen.
Wir bitten um Anmeldung per e-mail villa@brechtweigelhaus.de.
brechtweigelhaus
Bertolt-Brecht-Straße 30
15377 Buckow (Märkische Schweiz)
Tel. 033433 467
Fax 033433 56215
Mehr Informationen unter: http://www.brechtweigelhaus.de...

Wann: 18.10.2020 - 14:30 Uhr

Brecht-Weigel-Haus, Bertolt-Brecht-Straße 30,
Buckow

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Brecht-Weigel-Haus Buckow

Bertolt-Brecht-Straße 30, 15377 Buckow

Tel.: 033433 / 4 67



Sie haben Anregungen oder Kritiken? Eine Mail an die Redaktion genügt. Sämtliche Inhalte dieses Internetauftrittes unterliegen dem Copyright von prinz mediaconcept oder der jeweiligen Eigentümer. Die Fotos werden für die Berichterstattung erstellt.

Werbung
^