Les(e)bar jetzt wieder in der Theaterklause der ubs
Unter dem Titel „Die Gruppe 47“ lesen Lennart Olafsson und Fabian Ranglack am 6. und 7. Oktober Texte von Ilse Aichinger, Günther Eich, Ingeborg Bachmann u.a.
Die Literatur der alten Bundesrepublik, die – wie die kleinere DDR – vor 30 Jahren aufhörte zu existieren, indem sie gemeinsam einen Neuanfang wagten, wurde maßgeblich durch die Gruppe 47 geprägt. Jene legendäre, nicht fassbare, weil nicht klar definierte Gemeinschaft von AutorInnen, die sich 1947 zusammenfanden und zwanzig Jahre lang das Literaturverständnis Westdeutschlands bestimmten: sowohl durch Akzeptanz als auch durch Ablehnung. Auch SchriftstellerInnen aus der DDR wurden wiederholt zu den Treffen der Gruppe eingeladen, die beanspruchte – insbesondere in Abgrenzung zu den Veröffentlichungen des Dritten Reiches –, eine neue deutsche Literatur zu vertreten. Nicht alles, was bei diesen Treffen gelesen wurde, war nobelpreiswürdig wie „Die Blechtrommel“ von Günter Grass. Literarisch war die Gruppe ebenso heterogen wie politisch, und so lässt sich noch heute mancher Text entdecken, der den ZeitgenossInnen nicht in Erinnerung bleiben wollte, ein halbes Jahrhundert später aber neue Blickwinkel ermöglicht.
6. Oktober, 19:30 Uhr und 7. Oktober, 10:00 Uhr
Theaterklause der Uckermärkischen Bühnen Schwedt
Foto: Archiv Lese(b)ar