Portrait einer Grenz.Fluss.Landschaft. - 16.05.2020 | Fotogalerie
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Portrait einer Grenz.Fluss.Landschaft.
Ausstellung im Schloss Neuhardenberg
Die Stiftung Schloss Neuhardenberg zeigt vom 16. Mai bis 14. Juni 2020 die Ausstellung Götz Lemberg: O_D_E_R-Cuts. Portrait einer Grenz.Fluss.Landschaft.

Himmel – Horizont – Wasser. Drei Ebenen fügen sich über- und nebeneinander zu scheinbar natürlichen Landschaftspanoramen, die nur von zarten geometrischen Rastern unterbrochen werden. Vertraut, anziehend und doch rätselhaft wirken die großformatigen Flusslandschaften, die der Künstler Götz Lemberg in seinen einfühlsam komponierten Portraits über die Oder und ihr Umland jetzt in der großen Ausstellungshalle auf Schloss Neuhardenberg präsentiert.

Für die meisten Menschen ist die Oder eine Wasserstraße, ein Transportweg, ein Radfahrerparadies oder eine Grenzmarkierung zweier sich gegenüberliegender Länder. Für Götz Lemberg ist der Fluss im letzten Jahr vor allem eine neue künstlerische Herausforderung gewesen und ein faszinierender Lebensraum mit vielen Gesichtern. Über 200 km von der Oder-Neiße-Mündung bis zum Stettiner Haff, zeigt sich die Oder abwechselnd als mäandernder Fluss, als vielarmiges Gewässer oder als Binnensee. Voll von überraschenden Naturerlebnissen und geprägt von wechselvollen historischen Zuschreibungen durchzieht und beeinflusst die Oder die umgebende
Landschaft und erhält nicht zuletzt als Grenzfluss eine ganz besondere Bedeutung.

Jede Region hat eine solche Lebenslinie, die sie bestimmt – ohne die sie nicht wäre, was sie
ist. Für das östliche Brandenburg ist diese Bestimmung sogar in ihren Namen eingegangen:
Oderland. Das Fotoprojekt O_D_E_R-Cuts trägt dieser herausragenden Bedeutung der Oder für
die Entwicklung der Region auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze Rechnung. Die
Fotografien von Götz Lemberg zeigen die Oder aus einer ungewöhnlichen Perspektive: Sie sind
nicht vom Land aus mit Blick auf den Fluss, sondern aus der Sicht des Flusses aufgenommen.
Nach umfangreichen Recherchen in der Region ist der Künstler für zehn Tage mit dem Boot von
Eisenhüttenstadt bis nach Stettin gefahren, vorbei an Orten wie der alten Hansestadt Frankfurt
(Oder) und ihrer ehemaligen Vorstadt, dem heute polnischen Słubice, der Festung Küstrin
oder Lebus, einem der ersten Bischofsitze der Mark, und hat zu beiden Seiten des Flusses jeden
Kilometer einen fotografischen Schnitt „Cut“ durch die Landschaft gesetzt. Entstanden sind über
1.200 Fotografien, die nun in einer Auswahl in der Ausstellung in Neuhardenberg zu sehen sind.
Lemberg teilt seine Cuts nochmals in drei Teile – Himmel, Horizont und Wasser, arrangiert sie neu
und fügt sie durch eine verbindende Horizontlinie zusammen. So erscheinen die vom Künstler
komponierten, mosaikartigen Panoramen wie eine Flusspassage entlang der Oder. Dass zwischen
jedem Bild ein Abstand von 1.000 Metern liegt und damit kein Abbild des Oderlandes zu sehen ist,
wird am ehesten in den bewegten Stimmungen und Farben von Himmel und Wasser deutlich, aber
das liegt im Auge des Betrachters.

Einige Aufnahmen sind auch außerhalb des Bootes, im Umland des Flusses entstanden. Sie
zeigen leere Straßen, gerade Feldwege, Häuser und Grenzsteine, die ebenfalls zu eigenständigen
Kompositionen zusammengefügt sind und sich in das Gesamtbild der Oderregion auf beiden
Seiten des Gewässers fügen. Eine Verortung findet auch hier nicht statt, denn das konkret Geografische
spielt für die künstlerische Recherche und deren Ergebnis keine Rolle. Lemberg interessieren
eher die Spuren einer geteilten und gemeinsamen Vergangenheit und die Frage, wie sich
diese heute zusammenfügen und aneinander reiben. Er nennt diese Arbeiten „Combines“.
Sie sind aus Einzelaufnahmen entstanden und suggerieren trotz unterschiedlicher Zeiten, Orte
und Blickwinkel dennoch eine Art von Gleichzeitigkeit. Der Betrachter taucht in Lembergs Portraits
einer „Grenz.Fluss.Landschaft“ in eine subjektive Welt wechselnder Anblicke der Oder und
des Oderlandes ein, in einen Raum, der offen ist für das eigene Erleben und Entdecken.

Götz Lemberg wurde 1963 in Frankfurt am Main geboren. Er arbeitet mit verschiedenen Medien,
neben Lichtinstallationen gehört die Fotografie zu seinen bevorzugten Ausdrucksformen. In
der Serie H_V_L-Cuts, in denen er die Untere Havel portraitierte, setzte er sich 2015/16 bereits
intensiv mit Brandenburg auseinander. 2019 führte er mit den Arbeiten der O_D_E_R-Cuts seine
umfangreichen Landschaftsportraits von Flüssen fort, die jetzt erstmals in Neuhardenberg gezeigt
werden.

Die Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg zeigt 50 Fototableaus, Cuts und Combines, mit über
1.000 Fotografien und ist Auftakt eines gemeinschaftlichen Ausstellungsprojektes deutscher und
polnischer Institutionen entlang der Oder. Als nächste Station ist sie im Polnischen Nationalmuseum
in Stettin zu sehen.

Träger der Ausstellung ist die Stiftung Zukunft Berlin, gefördert vom Sparkassen-Kulturfonds des
Deutschen Sparkassen und Giroverbandes.
Götz Lemberg: O_D_E_R-Cuts
Portrait einer Grenz.Fluss.Landschaft
Ausstellung vom 16.5.–14.6.2020
dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen 12-18 Uhr
Eintritt € 5,- / ermäßigt € 3,-

Über uns
Die Stiftung Schloss Neuhardenberg wurde 2001 vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband
gegründet und mit dem Betrieb des Areals Schloss Neuhardenberg beauftragt. Zu ihr gehören ein
Hotel, zwei Restaurants, das klassizistische Schinkel-Schloss mit diversen Tagungsräumen, ein
großzügiger Landschaftspark sowie Räumlichkeiten für das Veranstaltungsprogramm. In der zum
Ensemble gehörenden Schinkel-Kirche ist die Stiftung mit Veranstaltungen bei der Evangelischen
Kirchengemeinde Neuhardenberg zu Gast.

Wann: 16.05.2020 - 12:00-18:00 Uhr

Schloss Neuhardenberg,
Neuhardenberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Stiftung Schloss Neuhardenberg - Hotel

Schinkelplatz, 15320 Neuhardenberg

Tel.: 033476 600-750



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