
Das Krankenhaus Märkisch-Oderland merkt es deutlich: Viele Patienten meiden den Gang ins Krankenhaus, die meisten wohl weil Sie befürchten, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. „Wir sehen eine deutlich geringere Inanspruchnahme der Zentralen Notaufnahmen in Strausberg und Wriezen“, teilt der ärztliche Direktor Dr. Steffen König mit. In der aktuellen Situation sei dies natürlich verständlich und sogar in gewissem Umfang auch hilfreich, um die knappe Personaldecke in den Krankenhäusern zu schonen. „Wir haben aber die große Sorge, dass Patienten aus Furcht vor einem Ansteckungsrisiko, dringende Notfallbehandlungen verschleppen“, sagt Dr. König.
Leider ist die Sorge berechtigt. In der chirurgischen Klinik des Krankenhauses werden laut Chefarzt Dr. Georg Bauer längst Patienten behandelt, die eine schwere Baucherkrankung verschleppt haben - aus Furcht ins Krankenhaus zu gehen. Die Genesung ist dadurch deutlich verzögert. Im Einzelfall kann daraus auch eine lebensbedrohliche Situation entstehen. „Wir hatten sogar schon Tumorpatienten, die sich in der aktuellen Situation nicht operieren lassen wollten“, berichtet Dr. Bauer.
Auch bundesweit ist dieser Trend zu sehen – es werden weniger Schlaganfälle, Herzinfarkte, akute Baucherkrankungen oder Knochenbrüche stationär behandelt.
„Auch wir können keine hundertprozentige Garantie geben, dass es im Krankenhaus nicht zu einer Virusübertragung kommen kann“, sagt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin Dr. Christian Jenssen. „Wir tun aber alles um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten und sind hierzu in ständigem Austausch mit den Behörden.“ Auch dringliche endoskopische Untersuchungen und Eingriffe erfolgen selbstverständlich weiter. „In den Endoskopieabteilungen arbeiten wir daher beispielsweise, anders als sonst, mit persönlicher Schutzausrüstung.“
Sicher ist, dass eine verzögerte Behandlung einer schweren akuten Erkrankung mit höheren Risiken für Leib und Leben der Patienten verbunden ist.
Das Krankenhaus Märkisch-Oderland macht aus diesen Gründen dringend darauf aufmerksam, dass die Zentralen Notaufnahmen in Strausberg und Wriezen weiterhin 24 Stunden am Tag für alle akuten Notfälle bereit stehen und auch die intensivmedizinische Infrastruktur der beiden Krankenhäuser ausreicht, um alle Patienten gut und sicher zu versorgen. „Unsere Krankenhäuser funktionieren für alle Patienten, die auf dringliche ärztliche Hilfe angewiesen sind ohne Einschränkungen“, ist sich der ärztliche Direktor des Krankenhauses sicher.
Insbesondere Patienten mit akuten Brust- oder Bauchschmerzen, heftigen Kopfschmerzen, Lähmungen, Entzündungen der Weichteile, nach Stürzen und Unfällen oder mit Rückenschmerzen, die auf die üblichen Schmerzmittel nicht ansprechen, sollten sich nicht scheuen, kurzfristig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hilfe bekommt man über die bekannten Telefonnummern des ärztlichen
Bereitschaftsdienstes 116 117, der Notrufnummer 112 oder direkt z.B. in den
Zentralen Notaufnahmen des Krankenhaus Märkisch-Oderland.