Hommage an die Dichterin Helga M. Novak (1935-2013)
Info zum Stück:
„Die mit den weichen Augen, die mit dem derben Maul“
Novak, in Berlin Köpenick geboren, adoptiert, empfindet das zugeteilte Elternhaus als unerträglich, vertauscht es mit Vater Staat und Mutter Partei, eckt an, haut ab, nach Island, kommt wieder, geht in die Produktion, heiratet. Wieder Island, schreibt, geht in den Fisch zum Geldverdienen, kommt wieder, eckt wieder an, wird ausgebürgert, lange vor Biermann. Schreibt, im Schreiben überlebt, im Westen veröffentlicht, im Westen gefeiert. In der DDR gibt es ihre Gedichte nur als Abschrift in den Stasiakten. Der Westen wird nicht ihre Heimat, ruhe- und wurzellos zieht sie durch die Welt. „Ich bin ostdeutsch, und ziehe einen Klumpen Hoffnung hinter mir her...“ schreibt sie. Am Ende ihres Lebens kehrt sie zurück, dorthin, wo alles angefangen hat. Weihnachten 2013 stirbt sie in Rüdersdorf bei Erkner.
Fast gleichzeitig erscheint der dritte Band ihrer Autobiografie „Im Schwanenhals“. Mit dieser Lesung soll Helga M. Novak, die als eine der größten deutschen Schriftstellerinnen gilt, in der Öffentlichkeit aber nahezu unbekannt blieb, wieder ins öffentliche Bewusstsein gelangen.
Mit Auszügen aus den beiden ersten Teilen der Autobiografie „Die Eisheiligen“ und „Vogel federlos“. Es werden O-Töne von Helga M. Novak zu hören sein, aufgenommen 1999 im polnischen Wald, wo sie damals mit ihrem Lebensgefährten lebte. Zur Verfügung gestellt von Jay M. Walther.
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