Schmerzen kennt wohl jeder. Ein Wespenstich, ein Kopfbrummen, ein Zahn, der wehtut. All das, weiß man, geht meist schnell vorbei. Es gibt allerdings auch Schmerzen, die nicht zu vergehen scheinen, die den Alltag, das ganze Leben beeinträchtigen. Um sie vor allem ging es in der ersten Sonntagsvorlesung der neuen Saison im Krankenhaus Märkisch-Oderland. Das Thema: Schmerztherapie.

Ärztin Dr. Heidrun Badalus und Psychologin Veronika Malt - Expertinnen, die sowohl im MVZ Strausberg als auch auf der multimodalen schmerztherapeutischen Station im Strausberger Krankenhaus Betroffene behandeln, beleuchteten das Thema gemeinsam von allen Seiten.

Jeder Patient reagiere auf chronischen Schmerz anders und verarbeite diesen ganz individuell, erklärte Dr. Heidrun Badalus. Jeder habe seine eigene Schmerzschwelle, auf die viele Faktoren einwirken könnten. Deshalb sei eine ganzheitliche Schmerztherapie der Standard im Strausberger Krankenhaus. Neben der akuten Schmerzbehandlung gehört dazu, dass die Therapeuten nach den Ursachen suchen. Das können Traumata oder Umwelteinflüsse, Verletzungen, Störungen des Immunsystems und vieles andere sein. Welche alternativen Möglichkeiten in der modernen, ganzheitlichen Schmerztherapie Anwendung finden, stellte Dr. Badalus auch am Beispiel der CO2-GAS-Insufflation dar, die u.a. bewirkt, dass Schmerzmittel reduziert werden können.

„Chronischer Schmerz ist Dauerstress für die Betroffenen“, sagte Veronika Malt. “Oft ist es aufgrund körperlicher Einschränkungen oder Mobilitätseinbußen nicht mehr möglich, mit Methoden dagegen anzugehen, die dem Patienten früher vielleicht geholfen haben. Chronischer Schmerz beeinflusst somit viele Bereiche des alltäglichen Lebens in negativer Weise. Er kann sogar die Entstehung von Ängsten, Depressionen und Lebenskrisen begünstigen.“ Ergänzend zu medizinischen und bewegungstherapeutischen Behandlungen stellen daher psychologische Therapien wichtige Ansätze zur Schmerzlinderung und Steigerung der Lebensqualität zur Verfügung.