Saisonauftakt in Wesendahl - 25.05.2018 | Fotogalerie
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Saisonauftakt in Wesendahl
Erdbeerenernte eröffnet
Wesendahl – Auf Einladung des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg eröffnete Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger am kommenden Freitag (25. Mai) im Wesendahler Obstgut Franz Müller die diesjährige Erdbeersaison. Die Beeren sind die heimische erste Freilandkultur im Jahr, die auch über die Selbsternte vermarktet wird. Brandenburger und Berliner sind aufgerufen, in den Gartenbaubetrieben des Landes als Pflücker selbst Hand anzulegen.

Neben Minister Vogelsänger waren der Präsident des Gartenbauverbands, Klaus Henschel, Thomas Bröcker, Vorsitzender der Fachgruppe Obst im Verband, Altlandsberg Bürgermeister Arno Jaeschke, aus der Kreisstadt Seelow Jan Paepke, Amtsleiter Amt für Landwirtschaft und Umwelt mit der Obstgut-Geschäftsführerin Anke Wollanik zum Fototermin auf dem Erdbeerfeld dabei.
Mehr Informationen unter: http://www.obstgut-franz-mueller.de/...
Obstgut Franz Müller

In dem 1992 gegründeten Wesendahler Obstgut haben inzwischen zwei Frauen das Sagen: Anke Wollanik und Cathleen Wollanik leiten die Geschäfte des 160 Hektar umfassenden Betriebs. Zehn Arbeitskräfte sind dauerhaft angestellt, dazu kommen 30 Saisonkräfte und Lehrlinge. Auf 6 Hektar kultiviert der Betrieb Erdbeeren (7 Sorten). Auf 28 Hektar stehen Äpfel (20 Sorten), weiterhin auf 4 Hektar Pflaumen (11 Sorten) und auf 1,5 Hektar Sauerkirschen (2 Sorten). Bei Birnen (2 Sorten) ist es immerhin noch ein halber Hektar. Schließlich gibt es noch ein Hektar großes Spargelfeld. 100 Hektar bleiben für den Getreideanbau.

Im Hofladen werden neben den eigenen Früchten auch Produkte anderer Direktvermarkter aus der Region angeboten. Für die termin- und qualitätsgerechte Belieferung des Handels steht ein modernes Lagerhaus zur Verfügung.

Auch sonst setzt das Obstgut auf direkte Kontakte zu seinen Kunden – bei der Selbstpflücke, als Gastgeber der Brandenburger Landpartie am zweiten Juni-Wochenende, beim Apfelfest Anfang September.



Regional im Plus

Die professionelle Vermarktung der Beeren, aber auch das steigende Bewusstsein, dass es gerade bei diesem Lebensmittel auf kurze Wege und Frische ankommt, macht aus der Erdbeere wieder mehr ein Regionalprodukt.

Dennoch: Nur knapp 20 Prozent der hier verzehrten Erdbeeren stammen aus der Region Berlin-Brandenburg. Trotzdem herrscht kein Mangel. Der saisonale Verkauf an Marktständen wird zu beachtlichen Teilen aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern bedient. Darüber hinaus deckt der Lebensmitteleinzelhandel den Bedarf aus Spanien, Italien, den Niederlanden, später im Jahr mit Ware aus Süd-, West- und Norddeutschland.

Anbauschwerpunkte finden sich am Rand des Spreewalds im Spree-Neiße-Kreis, an der Peripherie von Berlin in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel und im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder). Bei der Sortenstruktur dominiert die „Elsanta“ für den Marktanbau. Weiterhin werden die Sorten „Clery“, „Darselect“, „Sonata“, „Honeoye“ und „Yamaska“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden bei den Frühsorten häufig „Elvira“, in der mittleren Reifezeit „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.



Königinnen der Früchte

Kompott, Kuchen, Milchshake, Eis oder Quark – ihren großen Auftritt haben Fragaria ananassa (botanisch: Nüsschen, Sammelnussfrucht) bekanntlich im Nachgang. Vor allem beim Kompott sind Erdbeeren die Königinnen der Früchte. So werden sie auch immer wieder bezeichnet.

Die handelsübliche, großfruchtige Erdbeere ist das Ergebnis umfangreicher Züchtungsprogramme, die weltweit seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurden. Die handelsüblichen Sorten stammen überwiegend aus den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Italien und Nordamerika.

Erdbeeren haben kaum Kalorien - nur 32 Kilokalorien je 100 Gramm Früchte. Der Vitamin C-Gehalt liegt mit 60 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch höher als bei Zitronen beziehungsweise Orangen. Die Früchte enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Phosphor und Eisen. In der Volksmedizin gelten sie als wirksames Mittel gegen Blutarmut und werden wegen ihres hohen Salizylsäuregehalts zur Linderung von Gicht und Rheuma empfohlen.



Am besten ungewaschen in den Kühlschrank

Damit all die guten Eigenschaften zur Geltung kommen, sollte man Erdbeeren, die nicht gleich verarbeitet werden, nur ungewaschen in den Kühlschrank legen, um den Geschmack besser zu erhalten. Reife Erdbeeren erkennt man an gleichmäßig roten, glänzenden Früchten. Außerdem duften sie aromatisch. Wichtig ist auch, die Beeren niemals unter fließendem Wasser abzuspülen. Der harte Strahl kann die empfindliche Oberfläche beschädigen und ebenfalls Aroma ausschwemmen. Besser ist es, die Erdbeeren in einer Schüssel mit stehendem Wasser zu säubern. Die Blätter und den Strunk entfernt man dann erst nach dem Waschen.



Anbau und Erträge

Wie die Ernte 2018 nach den langen Kälteperioden tatsächlich ausfallen wird, ist noch offen. Auch im Vorjahr gab es Fröste zwischen März und Mai. Nur noch rund 76 Dezitonnen Erdbeeren konnten im Schnitt pro Hektar gepflückt werden.

Kompensiert werden konnte dies zum Teil durch eine Ausweitung der Flächen: Noch nie wurden seit 1990 auf einer so großen Fläche, 12 Prozent mehr als 2016, Erdbeeren angebaut. Erneut konzentrierte sich der Anbau vor allem auf die Landkreise Spree-Neiße und Potsdam-Mittelmark. Brandenburger Erdbeererzeuger bauten 2017 auf einer Fläche von fast 484 Hektar Freilanderdbeeren an. Gegenüber 2016 nahm die Anbaufläche um mehr als 20 Prozent zu, so die Daten des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg.

Bis 2012 war in Brandenburg übrigens ein eine Reduzierung der Anbauflächen zu verzeichnen. Seit 2013 gibt es wieder Zuwachs. Durch Kulturmaßnahmen ist es heute möglich, von April bis Oktober frische Erdbeeren zu ernten. Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni.

Der kommerzielle Anbau von Erdbeeren im Freiland erfolgt überwiegend in Einzelreihen im Flachfeld. Zunehmend werden Erdbeeren auch in Dämmen kultiviert, die mit einer Mulchfolie überzogen sind. Hauptvorteil ist hier die bessere Wurzelgesundheit. Die Standzeit der Pflanzen beträgt meist nur ein oder zwei Jahre.

Zur Streckung des Angebotszeitraums zählen die Überdachung mit Wandertunnel, das Aufstellen von Minitunneln, das Abdecken mit Vlies, Lochfolie oder einer Kombination von Beidem, das Abdecken mit Stroh. In den letzten Jahren verbreitete sich der Anbau der Erdbeere in Substrat auf Stellagen unter Glas oder Folie der Übergang von einfachen Folienhäusern zu Gewächshäusern ist fließend, wenn geheizt wird, sind zwei bis drei Ernten im Jahr möglich.

In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung üben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte, Spätfröste in der Blüte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte aus.

Wann: 25.05.2018 - 10:00 Uhr

Obstgut Müller, Dorfstraße,
Wesendahl

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Obstgut Franz Müller GmbH

Dorfstr. 1 15345 Altlandsberg - OT Wesendahl

Tel.: 03341-215856



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