Rund fünfzig Gäste hatten sich gestern Abend im KU-Stall versammelt, um die bekannte Fernseh-Moderatorin Tine Wittler lesen zu hören. Nach fünf Romanen veröffentlichte sie mit ihrem sechsten Buch jüngst einen Reisebericht. „Wer schön sein will, muss reisen“ beschreibt in Tagebuchform die Vorbereitungen und Durchführung einer Reise der Autorin nach Mauretanien. Gut gelaunt wurde die Autorin schon vor der Lesung gebeten einzelne Bücher zu signieren, erst dann begann sie gut gelaunt die Lesung.
Darin las sie weniger Passagen aus dem Buch vor, als einen genaueren Bericht über die Umstände und Erlebnisse zu geben. Schnell konnte man sich als Zuhörer ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen. Als eines der ärmsten Länder der Welt, liegt Mauretanien im Nordosten Afrikas und ist etwa dreimal so groß wie Frankreich. In dem überwiegend aus Wüste bestehenden Land leben nur rund drei Millionen Menschen. Hauptthema des Buches ist das genau umgekehrte Weltbild der Mauretanier. Soll heißen, im Gegensatz zum in Europa vorherrschenden Schlankheitsideal, gelten in Mauretanien nur dicke Frauen als schön. In der Veranstaltung beschrieb Tine Wittler mit dem nötigen Ernst aber auch humorvoll das Leben dort. Trotz großer Rückständigkeit und Analphabetismus, die Frauen haben in der islamischen Republik keinerlei Rechte, analysiert Tine Wittler klar und ohne Vorurteile. Nach gut anderthalb Stunden beendete die Autorin den ethnologischen Ausflug nach Mauretanien mit einer ausgiebigen Signiertstunde.