Regionalkonferenz mit Bürger- und Sozialvereinen - 18.10.2013 | Fotogalerie
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Regionalkonferenz mit Bürger- und Sozialvereinen
Regionalkonferenz der Sozialvereine des Bürgerbundes „Nordheim 91 und der Stadtverwaltung Strausberg
Am heutigen Freitag fand in der Aula der Anne-Frank-Oberschule die nunmehr 13. Regionalkonferenz statt. Sie stand unter dem Motto „Miteinander Leben - für einander da sein“ und „Der demografische Wandel und das Ehrenamt“. Etwa sechzig ehrenamtlich tätige Menschen aus Institutionen und Vereinen sowie Mitarbeiter aus Verwaltungen von Kommunen aus dem Landkreis und verschiedene Bürgermeister waren dazu gekommen.

Schon zu Beginn wurde die Planung der Veranstaltung verändert. So hielt Vizelandrat Lutz Amsel seinen Vortrag als Erster. Dann erst sprach Bürgermeisterin Stadeler ein kurzes Grußwort. In welchem sie das Engagement der Ehrenamtler würdigte. Hier hob sie die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr hervor und auch deren hervorragende Kinder- und Jugendarbeit. Aber sie gab zu, dass bei den Ehrenamtlern noch mehr getan werden müsse wobei sie hier auch kein Patentrezept habe. Danach referierte Sozialwissenschaftler Dr. Albrecht Göschel zum Thema Demografischer Wandel und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.

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Diesen beschrieb er anhand von drei Faktoren. Zum einen habe der demografische Wandel schon vor rund vierzig Jahren eingesetzt. Als ersten Faktor nannte er den Rückgang der Geburtrate. So blieben rund 30 Prozent aller Frauen ohne Kind. Für den Erhalt der Einwohnerzahl wären rund 2,1 Kind pro Frau nötig, aber derzeit liege dieser Wert bei 1,36 Kindern pro Frau. Sicher sind dies statistische Werte, aber der Geburtenrückgang ist eine Hauptursache. Als zweiten Faktor nannte Dr. Göschel die Alterung der Gesellschaft. So würden die Menschen innerhalb der letzten 100 Jahre durchschnittlich 30 Jahre älter.

Derzeit liege das durchschnittliche Lebensalter bei Frauen bei 82 Jahren und bei Männern bei 79 Jahren. Beeindruckend sei hier zu beachten, dass diese Alterung den Geburtenrückgang nicht aufhebe. Der dritte und letzte Faktor sei die Wanderung. Damit ist sowohl die Zu- als auch die Abwanderung gemeint. Denn neben den in den vergangenen Zahlen gestiegenen Zuwanderern aus den Mittelemeerstaaten sei auch eine deutliche Abwanderung zu verzeichnen. Außerdem sei ein Wanderung innerhalb Deutschlands zu beobachten.

Hamburg und Hannover hätten nie ihre Einwohnerzahl halten können, wenn nicht viele Bürger mit der Erwartung auf Arbeit und Erfolg dorthin gezogen wären. Die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten wäre dem gegenüber inzwischen bedenklich.

Problematisch sei, dass historisch gewachsene Systeme der Versorgung im Alter nicht mehr funktionieren würden. Wie beispielsweise die Pflege der Eltern oder Großeltern durch die eigene Familie, denn in 30 bis zu 50 Prozent sei diese Familie eben nicht vorhanden. So fällt die Aufgabe in den Aufgabenbereich des Staates. Der moderne Mensch hat zwar viele Kontakte, aber nur wenige enge Beziehungen. Die losen Kontakte seien aber im Fall der Pflegebedürftigkeit nicht belastbar. So steht der Staat vor einer großen Herausforderung und auch das Ehrenamt.

Moderatorin Karin Stolzenbach formulierte es so: „Wir müssen neue Ideen formulieren.“ Nach verschiedenen aufschlussreichen Vorträgen kam es nach knapp fünf Stunden zum Resümee, dass man Vorschläge sammeln wolle wie das Ehrenamt gefördert und anerkannt werden kann. Die Auszeichnung von Einzelnen einmal im Jahr sei zwar gut und schön, aber sie reiche eben nicht aus. Ehrenamt müsse insgesamt ernster genommen werden und zwar nicht nur in Vereinen und Institutionen, sondern auch im ganz normalen Leben. Als Ergebnis der Regionalkonferenz kann man sagen, dass die Vorbereitungsgruppe die diesjährige Konferenz auswertet und daraus Vorschläge für das kommende Jahr formuliert.

Dann sollen auch Beschlüsse gefasst werden, die dann weiter an die zuständigen Gremien geleitet werden können. Gastronomisch sehr gut betreut wurde die Veranstaltung wie immer vom Jugendsozialverbund Strausberg. Einzig die Länge und Anzahl der Vorträge wurde kritisiert, da es am Ende mit nur noch wenigen Teilnehmern zu einer leider nur kurzen Abschlussdiskussion kam. Man darf also auf eine Neuauflage im kommenden Jahr gespannt sein.

Wann: 18.10.2013 - 14:00 Uhr

Anne-Frank-Oberschule,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Stadt Strausberg

Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg

Tel.: 03341 / 38 11 00



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