Etwas abgelegen und selbst vielen Einheimischen unbekannt, steht in Strausberg ein zweiter, durchaus sehenswerter Sakralbau mit schönem Glockenturm. Die Rede ist von der 1928 errichteten katholischen Kirche St. Josef am hinteren Ende der Weinbergstraße, versteckt zwischen Heimatmuseum und Straussee.

Heute, am 21. Oktober 2012, fande an diesem entdeckungswürdigen Ort ein für Musikliebhaber seltenes Konzert für zwei Orgeln statt. Anlass dazu bot der 50. Geburtstag der schönen, aber immer noch viel zu wenig bekannten Sauer-Orgel in St. Josef zu Strausberg. Dieses im Advent 1962 eingeweihte, von der bekannten Firma Sauer aus Frankfurt (Oder) gebaute Instrument hat zwölf Register, verteilt auf zwei Manualen und das Pedal. Mit seinen auf Hochglanz polierten Prospektpfeifen und dem naturfarbenen, schlichten Holzgehäuse ist es ein Schmuckstück der Strausberger St. Josefskirche.

Musikalischer Gegenpart zum „Geburtstagskind“ bildet eine nur für dieses Konzert in die Kirche gestelelte Truhenorgel mit dreieinhalb Registern, frei nach dem Motto „Die kleine Schwester gratuliert“. Mit italienischen und spanischen Originalkompositionen entführten die eigens aus Iserlohn angereisten Interpreten Zuzanna und Tobias Aehlig (letzterer stammt aus Petershagen/Eggersdorf) ihre Zuhörer in die Welt musikalischer Doppelchöre des 17. und 18. Jahrhunderts.

Bereits ab 15 Uhr hatte ein sonntägliches Stehcafé vor der Strausberger Kirche St. Josef, an der Weinbergstraße 13, alle an Bauwerk und Musikerlebnis Interessierten eingeladen.