„Wir sind steinreich“
Naturschönheiten in Märkisch-Oderland
Ortseingangsschild Ruhlsdorf. An der Biege gegenüber der Kirche befindet sich hinter der Bushaltestelle ein überraschender Findlingshof. Vorm Zaun - zwischen blühenden Blumen - liegen mehrere größerer Steine, genannt „Findlinge“. Bei Kurt Zirwes ist der Garten nicht wie bei anderen gestaltet. Er lebt seine Berufung und sammelt Steine, die er weiterverarbeitet oder harmonisch im Garten anordnet. In der Mitte des Hofes lädt ein Tisch der besonderen Größe zum Verweilen ein. Eine Sitzgruppe aus Steinen an einem gigantischen Felstisch, der aus einem Stein besteht. „Abends genießen wir den Sternenhimmel und zählen Sternschnuppen. Der Blick zum See in die Natur ist einfach unbezahlbar“, schwärmt der leidenschaftliche Steinesammler.
Herr Zirwes ist fasziniert von den geologischen Besonderheiten in unserer Region und begründet: „Die Steine, die wir hier unserer Region finden, sind einzigartig.“ Der Grund war das Inlandeis während des Eiszeitalters. Dadurch formte sich nicht nur unsere Landschaft, sondern es wurden auch viele Steine, Mineralien und sonstige „Zeitzeugen“ nach Brandenburg gebracht. „In der Landschaft lassen sich beispielsweise alle Gesteinsarten finden, die es auch an der Ostsee gibt“, erklärt der Ruhlsdorfer und zeigt auf seine Hühnergott-Sammlung. Steine sind nicht nur hübsch anzuschauen und eignen sich zum Gestalten, sondern sind auch Zeitzeugen und Kulturgeschichte. So wurden viele Kirchen wie in Strausberg und dem Umland aus bunten Feldsteinen gemauert. Diese Feldsteine wurde vor etwa 11.600 Jahren vom Inlandeis gebracht. Aber auch versteinerte Lebewesen aus allen Epochen der Erdgeschichte lassen sich auf brandenburgischen Feldern und in Wäldern finden. Führungen und Hinweise unternimmt gern Herr Zirwes, der bereits einige Orte in der Umgebung kennenlernte.
Auf dem Findlingshof Strausberg sind aber nicht nur Findlinge aus unserer Region zu bestaunen, sondern auch aus Spanien und weiteren Ländern. Jeder Stein hat seine Geschichte. Einige Male waren bereits Kinder vom benachbarten Ewaldhof zu Gast, die mit Begeisterung den Erklärungen folgten und selbst nach ihrem passenden Stein suchten. Des Weiteren bearbeitet Herr Zirwes die Steine, baut „Steinkerzen“ oder witzige Figuren. „Aus Steinen kann man viel machen und das bereits mit alltäglichem Werkzeug, was jeder Hand- und Heimwerker zu Hause hat“, inspiriert er mit Beispielen aus seiner Sammlung und fügt hinzu: „Wir sind – bedauerlicherweise unwissend – steinreich und können stolz auf unsere einzigartige Region Brandenburg sein.“
Wer Interesse an den geologischen Besonderheiten unserer Region, dem Findlingshof Strausberg oder den Gestaltungsmöglichkeiten mit Findlingen hat, sollte sich an Herrn Kurt Zirwes wenden (Telefon: 0171 68 93 437).
Wann: 12.09.2012 - 12:00 Uhr
Findlingshof, Altruhlsdorf 13,
Ruhlsdorf
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