Die Formation bietet ihr Programm „RENFT akustisch“. In der Presseerklärung zu ihr 2012 wird auf RENFT mit den sich dahinter verbergenden vier brillanten Musikern als eine deutsche Rockband verwiesen, deren Wurzeln im Osten Deutschlands liegen. 1958 von Klaus Jentzsch in Leipzig gegründet, begann die Geschichte „Renft“, so das Resümee, mit Bill Haleys „Rock around the clock” und R. Charles’ „I cant stop loving you”. Später, in den 60er Jahren strahlten Hamburger Starclub, Carnaby Street und Woodstock weit über den eisernen Vorhang. Beatles, Stones und Dylan, Animals, Steppenwolf, Cream und Crosby, Stills, Nash and Young sowie Vanilla Fudge, Pink Floyd und King Crimson wurden für die Band zum musikalischen Leitbild. Indirekt hätten deren Songs die eigene Kreativität beeinflusst, seien zur Orientierung der Klaus Renft Combo geworden und hätten ihren Stil geprägt.
Unabhängig von wechselnden Besetzungen habe diese Band bereits in den frühen 1970er Jahren Kultstatus ereicht, sei Begriff und Nest für Opposition und Auflehnung gegenüber staatlich verordneter Kulturdoktrin geworden. Unter diesem Zwang, heißt es weiter, entstand von 1971 bis 1975 eine Band, die man schlicht einfach nur RENFT nannte. Ihre Songs, facettenreich, von Folk, Blues über Balladen bis hin zum Rock, erstürmten die Hitparaden. Die Musiker erwiesen sich als erste Band, deren Sänger deutsch sangen. RENFT, so die Einschätzung, wurde Hoffnungsträger für eine heranwachsende Generation, schuf eine Brücke für deren Integration in eine vom sozialistischen Alltagstrott bestimmten Gesellschaft.
Immer wild und unberechenbar, sei RENFT durch das Verbot 1975 zur Legende geworden. Nach dem Fall der Mauer gab es dazu Emotionen pur: RENFT spielte wieder! Die guten alten Songs. Nicht in Urbesetzung, aber dennoch mit hervorragenden Musikern. Beinahe jeder im Osten Deutschlands kenne die Band. Fast in keiner Plattensammlung hier fehlten ihre Lieder. Noch immer würde sie für ihre älter gewordenen Fans als Hoffnungsträger gelten. Stilistisch unabhängig von Mode und Trends, bezeugten ihre Stücke Unbeugsamkeit, erinnerten an Zivilcourage. Immer wieder gäbe das RENFT’sche Liedgut seinen Althippies Kraft, Mut und Halt. Und nunmehr könnten auch ihre Kinder die Jugendjahre ihrer Väter und Mütter nacherleben.
Heute, nach den sie betreffenden tragischen Todesfällen der letzten Jahre, sei sich die Band um Leadsänger Thomas „Monster“ Schoppe der Bedeutung der Renft-Songs als Erbe bewusster denn je. Ihm zur Seite stehen Delle Kriese an den Drums, Marcus „Basskran“ Schloussen am Bass und Gitarrist Gisbert „Pitti“ Piatkowski. Dabei sehe sich die Band wieder einmal vor der Aufgabe, die unendliche Geschichte RENFT weiterzuschreiben, sie nicht in den Annalen abgelegt zu lassen. Das sei man vor allem den vielen RENFT-Fans schuldig. Das jetzige Konzertprogramm von RENFT beruht dem Wortlaut nach auf drei wichtigste und zugleich stilistisch unterschiedlichste Grundpfeiler seiner Komponisten und Sänger wie Peter „Cäsar“ Gläser, Christian „Kuno“ Kunert und Thomas „Monster“ Schoppe.
Text: Wolfgang Suchardt
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