Malerei mit Langzeitwirkung - Ausstellung im Kunstparkhaus EWE - 20.09.2011 | Fotogalerie
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Malerei mit Langzeitwirkung - Ausstellung im Kunstparkhaus EWE
Für Peter Fritz hat traditionell realistische Ausdrucksweise Verbindlichkeit
(ws) Für das Stammpublikum des Kunstparkhauses Strausberg von EWE (Eingangsbereich zu den Etagen des Parkhauses der EWE ENERGIE AG, Geschäftsregion Brandenburg / Rügen Hegermühlenstraße 58 in 15344 Strausberg) wird die nächste, in den 15 Jahren seines Bestehens inzwischen 59. Ausstellung sicher eine willkommene Begegnung mit Bildender Kunst sein, zu der man ohne Umschweife eine persönliche Beziehung empfinden kann.

Mehr Informationen unter: http://www.ewe.de...
Zu sehen ist vom 20. September bis 3. November 2011 unter der Überschrift „Ansichten“ Malerei des Berliners Peter Fritz. 1944 geboren, haben ihn in jungen Jahren beim Vorbeigehen an einem Glaserladen damals übliche Alpenblühlandschaften im Schaufenster beeindruckt. Es faszinierte ihn, dass man so etwas malen kann. Derartiges Interesse wog in der Kindheit das Herumtollen nicht auf, ging da aber auch nicht unter. Die erste Initialzündung für den beruflichen Lebensweg erfolgte in der 11. Klasse der Oberschule durch Förderung seitens seiner engagierten Zeichenlehrerin. Über sie geriet er in einen gleichgesinnten Bekanntenkreis, aus dem sich mit anderen der spätere legendäre Zeller-Zirkel (auch Caputher Malzirkel) ergab. Benannt nach dem von den Nazis verfemten Maler und Graphiker Magnus Zeller (1888–1972), der in den 1960-er Jahren in seinen Sonntags-Atelierstunden junge kunstinteressierte Menschen unterrichtete und für sie Ausstellungen über den Kulturbund organisierte.

So an ein hohes Kunstniveau herangeführt, absolvierte Peter Fritz von 1964 bis 69 sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, um danach bis 1974 freischaffend in Weimar zu arbeiten. Wohin er zufällig geriet. Wovon er sich aber wegen fehlender Gemeinsamkeiten auf Innungsebene „fluchtartig“ entfernte. Seine zunächst illegale Bleibe in Berlin brachte erst Ärger, dann mit Verbandsunterstützung die bis heute erfolgreiche Übersiedlung in die Hauptstadt ein.

Hatte er sich in Weimar überwiegend Portraits gewidmet, stürzte er sich jetzt auf sein Hauptthema: die Berliner Stadtlandschaft. Das sollte für lange Zeit nach einem Besuch Senftenberger Braunkohletagebau-Wirklichkeit erweitert werden. Vielfach abgewandelt auf die merkwürdige traurige Poesie einer Landschaft ohne Vegetation aber vorherrschender Erosion. Ausdrucksstark bezogen auf verstärkt zu registrierende weltweite Zerstörungen von Landschaften. Nach gebilligtem Antrag für Reisen ins westliche Deutschland an die Nordsee 1986 loderten Kindheitserinnerungen über die Wattenmeerlandschaft auf. Das gravierende neue Erlebnis entfachte als Dauerfeuer fortan die Beschäftigung mit dem Stoff Himmel – Erde – Wasser in der Endlosigkeit. Durch die Kneipenszene in seinem Kietz um den Kollwitzplatz kam vor drei Jahren die Rückbesinnung auf das Figürliche, hin zum Bildnis also zum Portrait.

Nunmehr ausgedehnt auf den für ihn wichtigen Aspekt: soziale Probleme. Zunehmend seien die ja schließlich im Stadtbild sichtbar. Peter Fritz ist sich darüber im Klaren, dass er mit gemaltem „Penner auf der Parkbank“, also mit der Kunst, die politischen und sozialen Probleme nicht aus der Welt schaffen kann. Aber er hofft, mit ihr auf sie aufmerksam zu machen. Wenn auch solcherart Bilder kaum zu verkaufen sind. Sein kritisch registriertes Umfeld veranlasste ihn ebenfalls, sich dem Thema „Wartende“ zuzuwenden. Sei es das Warten von Leuten auf dem Bahnsteig oder im übertragenen Sinne das auf ein besseres Leben, auf den Tod oder was auch immer. Über die Jahre musste er für sich feststellen, dass er sich mit althergebrachter Ölmalerei am Besten ausdrücken kann. Zumal er aus Überzeugung einen gewissen Realismus pflege. Damit könne er mehr transportieren als mit abstrakten Stilrichtungen, in denen er übrigens zur zeitweiligen Auflockerung seiner „Farbpalette“ geübt ist.

Die expressiven Bilder hätten ihren Eigenwert. Aber seine traditionell realistische Ausdrucksweise sei für ihn relativ bindend. Mit seinen Arbeiten, sagt er, werde er nicht gerade die Kunstgeschichte revolutionieren, wozu auch. Bei aller Desillusionierung habe er sich noch nicht das eitle Bedürfnis abgewöhnt, bemerkt zu werden. Und so freue er sich immer wieder über Rückmeldung von Leuten, die vor Jahren Bilder von ihm erwarben und darüber nach wie vor glücklich sind. Diese Erfahrung bestätigte ihm: seine Bilder haben Langzeitwirkung. Besucher sind zur Vernissage am 20. September 2011 ab 18 Uhr herzlich eingeladen.

Text: Wolfgang Suchardt

Wann: 20.09.2011 - 18:00 Uhr

Kunstparkhaus,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
EWE Aktiengesellschaft

Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg

Tel.: 03341 / 38 21 50



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