Es ist die Idee, Menschen in einem Band zu Wort kommen zu lassen, die zwei Gesellschaftsordnungen erlebt haben und deshalb vergleichen können – nämlich die der DDR und die der BRD.

Wedels und Schneiders Projekt kommt auch zur richtigen Zeit, schließlich wird die Zahl der Menschen, die einen Großteil ihres Lebens in der DDR verbracht haben, nicht größer – im Gegenteil.

In diesem Band teilen prominente, engagierte und kritische Intellektuelle der DDR wie Ingo Schulze, Peter Sodann, Friedrich Schorlemmer, Käthe Reichel und andere ihre unbedingt wissenswerten Gesellschaftserfahrungen vor und nach 1989 mit. Das Angenehme an dem Buch: es geht nicht um Nostalgie oder Ostalgie, auch nicht um pauschale Verherrlichung, Verklärung oder Verteufelung ideologischer und politischer Gesellschaftskonzepte und schon gar nicht um „political correctness“, sondern um ungeschminkte, konkrete Erfahrungen, die die Erzählenden als mündige Bürger mit kritischem Verstand vor 1989 in der DDR und danach im vereinten Deutschland gemacht haben.