Im Rausch der Geschwindigkeit machen Alleen einen ganz neuen Eindruck - 21.09.2010 | Fotogalerie
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Im Rausch der Geschwindigkeit machen Alleen einen ganz neuen Eindruck
Peter Berndt im Kunstparkhaus - nur auf Dinge einlassen die einen Sinn haben
(ws) Vom 21. September bis 4. November 2010 gibt es für Freunde der anspruchsvollen Bildenden Kunst mit der 56. Eigenpräsentation im Kunstparkhaus von EWE (Eingangsbereich zu den Etagen des Parkhauses der EWE ENERGIE AG, Geschäftsregion Brandenburg / Rügen Hegermühlenstraße 58 in 15344 Strausberg) seit 14-jährigem Bestehen die letzte Ausstellung in diesem Jahr.

Die hat der Berliner Maler Peter Berndt mit „Wege übers Land“ überschrieben. Er, der Mitglied des Künstlersonderbunds für Realismus ist, zeigt Bilder auf Leinwand, Aquarelle und Zeichnungen. Da für ihn bei allen seiner Motivideen Brandenburger Alleen eine zentrale Rolle spielen, überwiegen in der Werkschau selbstredend dieserart Bilder. Für Abwechslung sorgt daneben auch Gemaltes so zu Bemerkenswertem auf Wasserwegen Berlins und Brandenburgs.
Mehr Informationen unter: http://www.ewe.de...
Sein Interesse an der Bildenden Kunst seit der Jugendzeit mit entsprechend guten Zensuren am Gymnasium ließ den 1937 in der Oberlausitz Geborenen beizeiten an eine Ausbildung in dieser Richtung denken. Anfängliche Versuche für diesen Werdegang scheiterten am starren gesellschaftlichen Umfeld. So fand er sich mit familiären Segen in Berlin West wieder, in dem er 1961 das sieben Jahre vorher begonnene Studium an dortiger Hochschule für Bildende Künste als Meisterschüler absolvierte.

Beim, danach auf sich allein gestellt zwangsläufig sprichwörtlichen Rausschmiß aus dem Nest spazierte er durch Berliner Laubengärten. Es beeindruckte ihn die Kreativität der Laubenpieper, aus jedem Material etwas zu machen. Für Beetumrandungen z.B., erinnert er sich, fanden Bierflaschen, Ziegel, Dachschindeln neben anderem Verwendung. Die schon bei einem Rundgang registrierten um die hundert „dekorativen Elemente“ verinnerlichte er und baute sie zu Bildern zusammen. Mit all den Voraussetzungen, die für ihn ein verständliches Gemälde haben soll: eine Bildarchitektur, Struktur und Farbigkeit.

Man wurde aufmerksam und empfahl ihn für die Villa Massimo, eine Einrichtung der Deutschen Akademie Rom. Der Aufenthalt dort mittels Stipendium gilt als eine der wichtigsten deutschen Auszeichnungen für herausragende Künstler. Laubenpieper fand er hier nicht. Die Realität führte ihn zu seiner Piktogramm-Malerei mit Hilfe von Straßenkarten. Diese eigenwillige und nachgefragte Art setzte er, zurückgekehrt, auf Deutschland bezogen bis zum Überdruß eine Weile fort.

Entgegen kam ihm für Neues der Wandel in der bildkünstlerischen Szene des Landes weg aus der Welt der Zeichen hin zur Romantik. Hin zum Brandenburgischen. Bei allen thematischen Nebenwegen, also Abkömmlingen, sind ihm hier die Alleen der zentrale Ideengeber. Sie machen die Hauptsache seiner Werkschau im Kunstparkhaus aus. Wer schon erfasst das Besondere der vorbeihuschenden Umgebung, wenn er mit 80 oder 100 km/h im Auto durch Alleen saust?

Für Peter Berndt verlieren dabei in der Wahrnehmung die Bäume am Rand nur einen Teil ihrer Individualität. Es ergeben sich für das ästhetisch geschulte Auge merkwürdige Erscheinungsformen, pflanzliche Tunnel. Im Rausch der Geschwindigkeit entstehen für den kundigen und begabten Beobachter neue Strukturen, die enträtselt werden müssen. Ganz neue Eindrücke erschließen sich. Die Malerei ist für Peter Berndt Sinn des Lebens. Schließlich lässt er sich nur auf Dinge ein, die sinnvoll sind. Bei einer Auswahl von Arbeiten sollen Betrachter daran teilhaben.

Besucher sind zur Vernissage am 21. September 2010 ab 18 Uhr und über den gesamten Ausstellungszeitraum ins Kunstparkhaus herzlich eingeladen.

Text: Wolfgang Suchardt

Wann: 21.09.2010 - 18:00 Uhr

Kunstparkhaus,
Strausberg



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