Am 3. September eröffneten die Apfelkönigin aus Wesendahl und Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, offiziell die Kernobsternte 2010 bei der BB Brandenburger Ost GmbH. Es ist Tradition, die Kernobsternte mit dem Aufruf zur Selbstpflücke zu verbinden. Helfer werden von den Obstbauern bereits sehnsüchtig erwartet.

Das kühle und regnerische Frühjahr mit lokal begrenzten Bodenfrösten trieb den Obstbauern bereits die Sorgenfalten auf die Stirn. Erst im Juni entsprachen die Temperaturen und Niederschläge wieder dem langjährigen Mittel. Vogelsänger lobte das über mehr als ein Jahrzehnt währende Engagement der BB Obst GmbH und des angrenzenden Obstguts Franz Müller bei der Erneuerung der Obstbestände in der Region.

Mit einer Anbaufläche von 2.800 Hektar und seiner hohen Arbeitsintensität ist der Erwerbsobstbau ein wichtiger Arbeitgeber im ländlichen Raum. Die Hauptanbauregionen liegen in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland, in Wesendahl-Werneuchen und in Frankfurt (Oder)-Markendorf. Der intensive Obstanbau hat über viele Jahre einen hohen Stand erreicht. Jetzt geht es jedoch vorrangig darum, die Belange der Obstproduktion stärker als bisher mit den ökologischen und umweltpolitischen Anforderungen sowie den wirtschaftlichen Aspekten in Übereinstimmung zu bringen.

Es wird 2010 weniger Äpfel aus der Region geben. Bei einer Anbaufläche von 1.200 Hektar wird derzeit von einer voraussichtlichen Erntemenge von 13.800 Tonnen Äpfeln ausgegangen. 2009 waren es 29.800 Tonnen. Die geringen Erträge bei den Äpfeln sind besonders auf die Blütenfröste im April, die dauerhafte Nässe im Mai und der anschließenden Trockenheit und Hitze zurückzuführen.

In diesem Jahr wird die niedrigste Ernte seit 1992 erwartet. Erste vorläufige Schätzungen liegen bei 115,7 Dezitonnen je Hektar. Dieser liegt damit 133,4 Dezitonnen je Hektar unter dem Ergebnis des Vorjahres und 109,9 Dezitonnen je Hektar unter dem des sechsjährigen Durchschnitts (2004-2009).