Ballsaal auf - Ballsaal zu - 16.06.2010 | Fotogalerie
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Ballsaal auf - Ballsaal zu
Baubehörde hat zum zweiten Mal versiegelt
Der Ballsaal des Vereins Kunst mittendrin ist wieder versiegelt. Wie hier der Stand der Dinge ist, wollten wir von der Vereinschefin Chris-Karen Schmidt-Farwig wissen.

Frau Schmidt-Farwig, zwischenzeitlich konnte der Ballsaal, wenn auch eingeschränkt wieder genutzt werden, was ist jetzt los?
Eigentlich fehlen mir selbst die Worte! Fakt ist: der Ballsaal ist wieder versiegelt. Diese Maßnahme wurde angekündigt, wenn wir in unseren Räumen die Filmvorführung für unsere Mitglieder stattfinden lassen. Man muss sich folgendes vor Augen halten: die Behörde versiegelte am 13.3. unseren Raum mit der Maßgabe, denselben nicht wieder freizugeben. Keine Büroraumnutzung, ein Sonderbau, ein Rohbau sei der Ballsaal! Dank des Einlenkens des Landrates Gernot Schmidt, der Arbeit unseres Anwaltes Herrn Dr. Theben wurde der Raum am 12.4. wieder entsiegelt. Ab sofort existierte für uns eine genehmigte Büro- und Geschäftsraumnutzung. Für unsere Mitglieder organisierten wir tolle kulturelle Zusammenkünfte, alles andere ist nicht mehr möglich, die Nutzung als öffentlicher Veranstaltungsraum ist vom Tisch, der Bauantrag zur Umnutzung zurückgezogen.

Wie oft treffen sich die Mitglieder Ihres Vereins?
Ein oder zwei Mal pro Woche (nicht regelmäßig) wird der Raum von uns, einem Kunst-, und Kulturverein so genutzt und dies innerhalb der Büroraumnutzung: auch Besprechungen, Seminare, andere Angebote mit eingeschränkter Besucherzahl sind geplant - die Untere Baubehörde ist damit nicht „einverstanden“!

Wie war das mit der zweiten Versiegelung?
Am 28.5. haben Frau Dr. Edith Bauer, unsere Praktikant Patrick Bergner und ich im Raum an der Entwicklung eines Projektes gearbeitet. Mit Amtshilfe der Polizei mussten wir den Raum verlassen, die Versiegelung wurde durchgeführt.

Wir nennen das „ Beamtenwillkür“, denn die Gründe für das Vorgehen der Behörde erschließen sich nicht mehr dem interessierten Betrachter und auch uns nicht mehr. Hier wird eindeutig ein gemeinnütziger Verein an der Arbeit gehindert, außerdem mit Bußgeldern (Verwaltungsgebühren) belegt, die die Existenz unseres kleinen Vereins auch finanziell gefährden.

Und warum wurde jetzt versiegelt?
Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird: Warum ist der Raum plötzlich so gefährlich? Warum muss jetzt sogar versiegelt werden, wenn laut Kontrolle der Leiterin der Baubehörde Frau Bork zur Filmvorführung ca. 18 Leute, alles Vereinsmitglieder, im Raum waren? Wo war die Behörde um in der aktiven Spielzeit des damaligen Ballsaals `die Gäste zu schützen `? Warum versiegelt, entsiegelt, versiegelt….? Ich kann ihnen da keine schlüssige Antwort geben.

Welche Forderungen hat die Baubehörde?
Mir sind keine bekannt.

Gibt es Alternativen zu diesem Ballsaal?
Nein bis jetzt nicht. Verschiedene Möglichkeiten haben wir geprüft. Wir brauchen diese Basis in der Großen Straße, eine Alternative gibt es in Strausberg nicht. Pläne zur kulturellen Belebung der Altstadt gibt es genug, so dass der Verein öffentlich viel leisten kann, mit der großen Unterstützung unserer Mitglieder, es sind inzwischen übrigens 176 Kulturinteressierte.

Gegen diese Art des Vorgehens der Behörde, vertreten durch Carla Bork und ihre Mitarbeiter, können wir nur protestierten! Wir brauchen eine breite Öffentlichkeit, denn nach wie vor gilt: Wo man keinen Willen zeigt, findet man auch keinen Weg! Die Behörde wird aktiv mit kriminalisierenden Zwangsmaßnahmen und uns bleibt der Widerstand, allerdings leider nicht auf dem rechtlichen Weg, denn das können wir uns wirklich nicht leisten!

Was haben Sie dann geplant?
Am Montag, den 28.6. um 18 Uhr veranstalten wir eine Demonstration direkt vor dem Ballsaal in der Großen Straße: für den Erhalt der Basis unseres Kulturvereins, für eine anspruchsvolle Kulturarbeit in der Altstadt Strausbergs! Gegen Behördenwillkür und die Barrieren von Seiten der Unteren Baubehörde! Ähnlich der Veranstaltung am 7.12.2009 in der Kirche in Strausberg wird es Beiträge von Künstlern geben, die sich aktiv für den Erhalt des Kulturraumes einsetzen. Christian Haase wird dabei sein, MARGA Bach und andere!

Welche Ziele haben Sie an diesem Tag?
Wir hoffen, dass unsere Mitglieder und viele Strausberger, auch Leute aus den umliegenden Orten demonstrativ hinter unserer Stätte der Kultur stehen! Auf das wir den Ballsaal in absehbarer Zukunft wieder zu einem öffentlichen Ort der Kunst und Kultur gestalten können! Dafür brauchen wir Zeit und vor allem endlich eine akzeptable Basis. Wir wollen entsprechend unserem Mietvertrag unseren Raum nutzen, auch für kleine feine Zusammenkünfte unserer Mitglieder!

Vielen Dank für das Gespräch, wir werden weiter berichten.
Mehr Informationen unter: http://www.ballsaal-strausberg.de...

Wann: 16.06.2010

Große Straße,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Kunstmittendrin e.V.

Ballsaal-Club Große Straße 55 15344 Strausberg

Tel.: 0157 / 71334431



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