(uth) Himmelhochjauchzend und tiefbetrübt, so kann man die Stimmung beim FC Strausberg definieren, oder auch mit auswärts TOP, zu Hause Flop. Das hatte man in der heimischen Arena sicher anders gewollt, als gegen das Tabellenkind Guben mit 1:3 in der Brandenburgliga zu verlieren. Eine Woche zuvor deprimierte man noch den Tabellenführer in Oranienburg - doch zu Hause läuft einfach nichts. Guben reichten gerade acht Spielminuten, um die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Und das war kurz nach der Pause, wo der Emotionstee fließt und sich jeder noch einmal so richtig heiß macht auf den Rest des Spieles. Die Gäste waren heißer und erledigten ihre Besorgungen zwischen der 48. und 56. Spielminute, indem sie dem Team von Trainer Thomas Lindner, drei Tore einschenkten - und was für Tore - Tiefschlaf im Rückraum ist noch geschmeichelt. In Hälfte eins ging gar nichts, eine Kopie des Fürstenwalder Spieles vor zwei Wochen, keine Chancen, kein Druck, keine Tore, es plätscherte dahin. Lediglich Alexander Ost auf Gubener Seite könnte man eine Tormöglichkeit zugestehen, als er über den weit vor seinem Gehäuse stehenden Alexander Müller lupfen wollte. Strausberg versuchte sein Glück mit Fernschüssen, die allesamt ungefährlich blieben. Man musste sich schon die Augen reiben, denn bis auf eine Position waren die Strausberger dasselbe Team wie eine Woche zuvor in Oranienburg. Sicher hatte der neue Gegner andere Ansprüche und will aus dem Tabellenkeller raus, dennoch ist selbst der FCS nicht im sicheren Fahrwasser. Nachdem der Stadionsprecher nach dem 0:0 zur Pause darauf hinwies, dass die Anzeigetafel nicht defekt sei, gab es in Hälfte zwei die Tore und zunächst auf der anderen Seite im Dreierpack. Zunächst kam Ilausky nach Freistoß von Tim Bolte zu einer Kopfballmöglichkeit (46.). Dann startete der Gast aus der Lausitz überraschend durch. Torhüter Müller brauchte keinen einzigen Ball zu halten, alle Tore fielen aus eindeutigen Positionen und ließen ihm keine Chance. Den Torreigen eröffnete Alexander Ost, die Strausberger Abwehr spekulierte auf Abseits und der Ball war drin (48.). Hektisch ging die Partie weiter, Guben stellte sich keinesfalls hinten rein, sondern nutzte das Strausberger Durcheinander. Denn die wollten mit Macht den Ausgleich. Rene Neumann passte auf Franko Göbel, der in aller Ruhe das 0:2 besorgte (52.). Der Gästetaten nicht genug sorgte erneut Göbel für das 0:3 (56.). Und - die Anzeigetafel funktionierte. Strausberg wachte aus seinem Dornröschenschlaf auf und versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war. Und hätte nicht Referee Arndt Schmalenbach nach einem Eckball von Tim Bolte auf Foulspiel im Strafraum erkannt, es wäre bei einer Strausberger Nullnummer geblieben. Sirko Neumann verkürzte per Foulelfmeter auf 1:3 (72.). Strausberg drückte jetzt und versuchte mit der Brechstange die Ergebniskorrektur, doch die Chancen wurden von der Gubener Abwehr zunichte gemacht. Der Pfosten musste für sie herhalten nach einem Kopfball vom eingewechselten Tom Hagel. Als sich zu guter Letzt noch Spielertrainer Thomas Schwöbel in der gefühlten Nachspielzeit auf Gubener Seite einwechselte, waren alle Messen für den Gastgeber gesungen. Zu Hause läuft alles anders oder eben Nichts. Das nächste Auswärtsspiel ist am 18. April gegen Victoria Frankfurt/ Oder. Zuvor gibt es noch eine Nachholpartie am Gründonnerstag in der Strausberger Energiearena gegen den SV Altlüdersdorf um 19.00 Uhr, Heimspiel...

FC STRAUSBERG: Alexander Müller - Steve Georges, Florian Gerber, Stephan Ilausky, Stefan Henkel (60. Tom Hagel)- Sirko Neumann; Rico Musick (73. Tobias Kühnel), Tim Bolte, Nils Haese (60. Robert Vsetycek),- Stephan Zaumseil, Daniel Soßmann
BSV GUBEN NORD: Michael Noack -Tino Peschick, Sascha Herbst, Enrico Schwittlich - Marc Metzing - Christian Schulz, Andreas Mai, Rene Neumann (90. Thomas Schwöbel), Sascha Prüfer (80. Randy Gnädig)- Alexander Ost, Franko Göbel (86. Hendryk Schmietendorf)
TORE: 0:1 (48.) Alexander Ost, 0:2 (52.) Franko Göbel, 0:3 (56.) Franko Göbel; 1:3 (72.) Sirko Neumann (Foulelfmeter),
SCHIEDSRICHTER: Arndt Schmalenbach (Berlin)
ZUSCHAUER: 220