Am 22. September wurde um 18 Uhr die Werkschau des Bildhauers Dirk Bretschneider aus Altlangsow eröffnet. Die Ausstellung entspricht wie seitens EWE beauftragt, gleichfalls der mit dem Landrat MOL Gernot Schmidt 2007 initiierten Reihe „Künstler aus dem Oderbruch“. Der Landrat wird voraussichtlich die Exposition ebenfalls miteröffnen.
Wolfgang Suchardt (BIK) schrieb zur Ausstellung:
Von der Faszination des Steins ist Dirk Bretschneider seit jungen Jahren gefangen
Herbstausstellung im Kunstparkhaus gilt klassischer Bildhauerei
(ws) Freunden der Kultur, die bei allen modernistischen „Art“-Äußerungen mit werbeschillernden Verführungsattacken unbeeindruckt die klassische Kunst favorisieren, wird die diesjährig letzte Ausstellung im Kunstparkhaus von EWE (Eingangsbereich zu den Etagen des Parkhauses der EWE Aktiengesellschaft, Geschäftsregion Brandenburg / Rügen Hegermühlenstraße 58 in 15344 Strausberg) willkommen sein.
Vom Herbstanfang, dem 22. September bis zum 5. November 2009
präsentiert der Bildhauer Dirk Bretschneider mit Altlangsower Atelier unter „Corpo“ Steinskulpturen, die er vor allem 2008 und dieses Jahr bei Studien- und Arbeitsaufenthalten in Italiens südlicher Toskana geschaffen hat. Die Werkschau entspricht der zur Tradition werdenden gemeinsamen Initiative des Energiedienstleisters und des kunstengagierten Landrats Gernot Schmidt (Märkisch-Oderland), Künstler aus und nahe dem Oderbruch im Kunstparkhaus vorzustellen. Was aufgrund konkreter Vorschläge durch den Vorsitzenden des Kunstfördervereins Altlangsow Dr. Martin Fritzsch geschieht.
Der Stein als bildhauerisches Material hat Dirk Bretschneider schon als junger Mensch so im Alter von 14 Jahren begeistert. Nie dachte er anders und begann zwei Jahre später die Steinmetzlehre. In Lust auf den Stein war mit beherrschendem Handwerk die künstlerische Laufbahn bei beginnendem Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden klar. Er kennt den Umgang mit Ton, Gips, Wachs oder Bronze. Doch mit unmittelbarer Einwirkung beim Stein, sagt er, ist er direkt am Werdeprozess beteiligt. Es sei nicht so, dass er sich eine Figur im Kopf vorstellt und sie dann aus dem Stein haut. Vielmehr versuche er auf ihn zu reagieren. Der gebe bisweilen Formen vor, die man nicht erfinden, nicht herstellen könne. Das Schaffen bedinge immer ein längeres Beobachten. Das Verändern wäre dann eigentlich das Geringere. Ob einst in Sachsen, dann in Märkisch-Oderland oder nun in Italien, die unterschiedlichsten Steinsorten gingen durch seine Hände. Vielleicht wird er sich auch einmal den nicht so sinnlichen Granit vornehmen.
Den italienischen Ausstellungstitel „Corpo“ (Körper) hat er gewählt, weil der in Deutschland sehr negativ belastete Begriff Körperwelten wegen obszöner Vereinnahmung künstlerisch nicht mehr tragbar ist. Mit Körpergestalten, und bevorzugt weiblichen, greift er, wie Bretschneider erklärt, unspektakulär ganz simple Themen auf. Da seien Seelenzustände, Freude, Trauer, Bewegung oder Statik. Eben Zustände, die alle beschäftigten und auf die alle wieder zurückkämen. Da müsse er sich nichts aus den Fingern saugen, irgendetwas erklären. Die Steine wären Zeichen ohne eine Botschaft vermitteln zu wollen. Es sei das Wichtigste: sie würden ihm Freude an der Arbeit bereiten. So blöd das klingen möge, ihn treibe nicht der Verkauf, sondern die Form an.
Er versteht seine Skulpturen als sinnlich wahrzunehmende Hinweise aus der Landschaft in Eigenständigkeit und im Kontext mit dem Umfeld, also als Themen, die aus dem Leben gegriffen sind. Bretschneider weiß, dass seine Bildhauerei kaum etwas vermag gegen die tägliche Überflut an visuellen Reizen bei verfälschten Sehgewohnheiten, unästhetischer Kunst am Bau oder der Geilheit nach Gags und Auffallenssucht. Er will niemanden belehren oder bekehren. Er fühlt sich in der klassischen Tradition deutscher Bildhauer. Verschiedene Steinbrüche in Italien hätten Bretschneider zu einer neuen verdichteten Formensprache angeregt, worauf man gespannt sein kann. Zur 53. Präsentation im 13. Jahr des Kunstparkhauses von EWE sind Besucher am 22. September 2009 ab 18 Uhr zur Vernissage und natürlich über den gesamten Ausstellungszeitraum herzlich eingeladen.
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