Dana Wolfram zeigt Werke
„Portraits - Landschaften - Plastiken“, Malereien und Plastiken der Strausbergerin Dana Wolfram
Malerei, die verräterisch Inneres preisgibt, ist nicht die Regel. Bei den Stadtwerken (Stadtwerke Strausberg GmbH, 15344 Strausberg Kastanienallee 38) kommt es in diesem Jahr nun das zweite Mal vor, dass sich über ausgestellte Kunst insbesondere persönliche Geheimnisse offenbaren. Im Kundencenter wird am 26. November 2008 die Werkschau „Portraits - Landschaften - Plastiken“ von Dana Wolfram eröffnet. Die Auswahl ihrer Arbeiten ist über den Jahreswechsel hinaus bis zum 5. Februar 2009 zugänglich.
Damals, erinnert sich die Strausbergerin an die Schuljahre, hatte in der vierten Klasse der neue Kunstlehrer wohl das in ihr schlummernde Maltalent entdeckt, obwohl die Leistungen in dem Fach so hoch nicht bewertet worden waren. Seinerzeit schon kennzeichnete gewisse Schwermut ihr Gemaltes, wo doch Freundliches und Farbiges erwartet wurde. Der Lehrer ermunterte und unterstützte sie und so befasste sie sich bis zum 16. Lebensjahr intensiver mit der Malerei. Ihre berufliche Zukunft wollte sie dann sogar auf die „reine Kunst“ konzentrieren. Aber da kam die Wende in Deutschland. Sie folgte dem Rat, lieber ein Lehramt zu studieren. Mit erreichtem solidem Abschluss könne sie ja danach immer noch „Kunst machen“. Dafür hinterließen bei der heutigen Studienrätin für Bildende Kunst und Englisch die Dozenten Sylvia Dahlmann, Martin Franz und Nuria Quevedo in den Jahren der Universitätsausbildung unterschiedlich nachhaltige Spuren. Ähnlich wie bei der Bildhauerin Ines Diederich, mit deren Werk sie sich für ihre Examensarbeit auseinandersetzte. Das Fach Kunst war nachfolgend in der praktizierten Lehrtätigkeit anforderungsgemäß abzuarbeiten. Die Fähigkeit malen zu können zählte dazu.
Gerade diese Eigenschaft half ihr später maßgeblich, einen gravierenden Wandel in ihrem Leben zu bewältigen. Besonderen Stellenwert gewann die eigene künstlerische Tätigkeit mit dem Besuch der jetzigen Brandenburger Bildhauer-Sommerakademie Strausberg durch die Begegnungen mit dem Bildhauer Erich Sauer (künstlerischer Leiter) und den anderen Teilnehmern. Es faszinierte sie die plastische Arbeit, zu der das alltägliche Lebensumfeld (kein Atelier) ansonsten keine Chance bietet. Die Begeisterung für die Bronzekunst als Kursgegenstand führte zu Erfolgen im künstlerischen Ausdruck. Wie im vergangenen Jahr gehörte sie auch 2008 zu den Preisträgern.
Die Malerei bleibt schon wegen der räumlichen Bedingungen aber erst einmal die Hauptsache. Dana Wolfram bevorzugt Ölfarben, verknüpft mit Acrylgrundierung, Nass-Technik oder partielle Lasurebenen. Ohne zu kopieren lehnt sie sich bei Landschaften an Kunstwerke von Impressionisten oder Romantikern an. Bei den Portraits schöpft sie aus Anregungen von Protagonisten der Renaissance und der Moderne. Bis Picasso, den sie verehrt. Den Inhalt ihrer meisten Bilder bestimmt wie ein Kredo unveränderlich gewisse Schwermütigkeit. Sonst kaum ausgelebt, so die Malerin, offenbare die sich in den künstlerischen Arbeiten. Ihre Mutter-Kind-Motive äußern vor allem ein Schutzbedürfnis. An Verletzbarkeit gibt sie beinahe zuviel preis. Doch sie steht zu den Bildern, die Teil ihres Lebens sind. Wo sie sich im Plastischen abstrakt versucht, kommt immer noch Figürliches daher. Die Auseinandersetzung mit Menschen und den Beziehungen zwischen ihnen lässt sie nicht los. Im Innern Aufgestautes muss raus. Das gelinge ihr, erklärt sie, nur über die Kunst. Funken sprängen auf die Schüler am besten über, wenn sie spürten dass sie dafür glühe. Und bei denen, die nichts mit der Kunst anfangen könnten, versuche sie zu erreichen, dass die dafür in ihrem Leben dennoch immer eine Tür offen lassen.
Sie selbst taucht mit der Kunst in eine andere Welt, lässt da zeitweilig das Umfeld vergessen, den Alltagsstress abbauen. Das Verlangen danach wird größer. So folgt sie dem Drang, noch mehr Handwerkliches dazu in sich aufzunehmen. Erst einmal zeigt sie einen Ist-Zustand.
Text: W. Suchardt
Wann: 26.11.2008 - 18:00 Uhr
Stadtwerke Kundencenter Kastanienallee,
Strausberg
Sie haben Anregungen oder Kritiken? Eine Mail an die
Redaktion genügt. Sämtliche
Inhalte dieses Internetauftrittes unterliegen dem Copyright von prinz
mediaconcept oder der jeweiligen Eigentümer. Die Fotos werden für die
Berichterstattung erstellt.