Die Klinik für Innere Medizin hatte aus Anlass des Deutschen Lungentages zur Sonntagsvorlesung zum Thema `Macht schnarchen krank am 21. September von 10 bis 11.15 Uhr in die Cafeteria des Krankenhauses eingeladen. Es referierte Oberarzt Dr. med. F. Petri.
Schnarchen ist zunächst eine Belästigung und Beeinträchtigung für die nächsten Mitmenschen und den Schnarcher selbst. Gefährlich wird es dann, wenn man vom Schnarcher oder von der Schnarcherin bisweilen nichts mehr hört, denn: Es wird still, weil der Atem aussetzt! Die „ Schlafapnoe“ macht sich bemerkbar!
Im Anschluß an die Lesung konnten die Besucher das Schlaflabor im Krankenhaus Strausberg besichtigen. Oberarzt Dr. Petri erläuterte den Besuchern die Arbeit im Schlaflabor und beantwortete alle auftretenden Fragen.
Das „Schlafapnoe-Syndrom“ ist eine der häufigsten und folgenschwersten Schlafstörungen. In Deutschland leiden schätzungsweise mehr als 8 % der Bevölkerung an dieser Erkrankung und damit auch an ihren Folgen – aber die meisten leiden, ohne die Ursache zu wissen. Die Schlafapnoe ist die häufigste schlafbezogene Atemstörung und ähnlich weit verbreitet, wie die chronische Bronchitis oder wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Von über 6 Millionen Betroffenen sind weniger als 5 % diagnostiziert und in therapeutischer Behandlung! Schlafapnoe wird nach neueren Erkenntnissen als eine Schlüsselkrankheit eingestuft, die u.a. für vermehrte Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung, Lustlosigkeit sowie Konzentrationsschwäche verantwortlich ist. Besonders kritisch ist, dass es bei Schlafapnoe während des Schlafens zu wiederholten Atemstillständen kommt, die Herz und Kreislauf stark belasten. Unbehandelt drohen schwerwiegende Erkrankungen wie u.a. Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen, Aggressionen, Impotenz, oder eine krankhafte Vermehrung der Erythrozytenzahl im Blut. Die roten Blutkörperchen können dann im weiteren Verlauf zu so genannten Geldrollen zusammen kleben. Die Geldrollen bewirken eine Strömungsbehinderung des Blutes und können zu Gefäßverstopfung führen.
Die auffälligsten Merkmale der Schlafapnoe sind unter anderem lautes, unregelmäßiges Schnarchen, ständige Einschlafneigung am Tage (Hypersomnie), morgendlicher Kopfschmerz oder Kopfdruck, häufiges Aufwachen, Nachtschweiss, unruhiger Schlaf, am Morgen wie gerädert sein, Konzentrationsschwäche, tagsüber ständig müde und gereizt sein sowie depressive Stimmungen und bedrückende Träume.
Die Aufklärung über die Krankheit an sich und über ihre Gefährlichkeit ist notwendig, denn sie ist „heimtückisch“, sie wird von den Betroffenen meist nicht bemerkt – ihre Symptome sind vielfältig - und sie wird von Betroffenen auch gern verdrängt.
Das Schnarchgeräusch ist zunächst – so denkt man (oder Mann ?!) – nur eine Belästigung und Beeinträchtigung der nächsten Angehörigen bzw. Partner, denn das Schnarchen kann Geräusche entwickeln, die an den Pegel von Pressluftbohrern heranreicht. Fast jeder Mensch hat in seinem Leben schon einmal Schnarchlaute von sich gegeben, doch sehr oft verbirgt sich dahinter eben auch eine gefährliche Krankheit, die ungeahnte Folgen haben kann. Aus diesem Grunde sollten „Schnarcher“, die unter einer Tagesmüdigkeit leiden, dies ihrem Hausarzt mitteilen, der dann die entsprechenden Untersuchungen organisiert und veranlasst.
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