Pressekonferenz der Polizei - 14.02.2008 | Fotogalerie
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Pressekonferenz der Polizei
Verkehrsunfallentwicklung im Jahre 2007
Am 14. Februar hatte der Leiter des Schutzbereiches Märkisch Oderland, Polizeioberrat Olaf Berlin, die regionalen Medienvertreter zur Jahrespressekonferenz zur Entwicklung der Verkehrsunfalllage des Jahres 2007 eingeladen.

Auch in diesem Jahr äußerte sich der Schutzbereichsleiter zufrieden über die Gesamtentwicklung bei den Verkehrsunfällen, obwohl der Landkreis im Bundesland eher einen der letzten Plätze belegt. Der Grund für seinen Optimismus war die Quote des Rückganges der Verkehrsunfälle, diese ist Spitze in Brandenburg (vom Jahr 2000 bis 2007 ein Rückgang von 15,9 Prozent - bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist der Rückgang sogar bei 45 Prozent). Die Anzahl der durch Verkehrsunfälle getöteten Personen liegt unverändert dem Vorjahr bei 23. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern (-17 %) und jungen Fahrern (-6 %) gingen auch zurück, hingegen stieg die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Senioren (+2,7 %).

Also Fahrzeugführer aufgepasst, der Schutzbereich Märkisch Oderland wird auch weiterhin repressive Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung durchführen. Die 5 Lasermessgeräte sind täglich mindestens drei Stunden im Einsatz, hinzu kommen noch die anderen Messgeräte.

Auch kann im Landkreis nicht mehr von Unfallschwerpunkten gesprochen werden. Nur 3 Prozent der Unfälle finden an so genannten Unfallschwerpunkten statt. Der überwiegende Teil der Verkehrsunfälle ereignet sich irgendwo hauptsächlich in den Städten und Gemeinden. Der auslösende Faktor ist fast immer der Mensch. Durch bauliche Maßnahmen - Kreiselbau in Strausberg Nord (Unfallzahl geht gegen null), oder dem vierspurigen Umbau der B 1 in Vogelsdorf inkl. Anbindung des Zubringers nach Strausberg, wurden viele Gefährdungspunkte deutlich entschärft.

Deutlich zugenommen hat der Güterverkehr auf der Straße. Hier wurden im Jahre 2007 sieben Prozent mehr Transporte durchgeführt. Leider mussten viele schwere technische Mängel an den LKW festgestellt werden, die zu einer Stilllegung von 228 Fahrzeugen im letzten Jahr geführt haben.

Im vorigen Jahr wurde bei 582 Fahrzeugführern das folgenlose Fahren unter der Einwirkung von Alkohol festgestellt, was einer Steigerung von 12 Feststellungen entspricht.

Auch wir haben einen neuen Service für unsere Leser, seit kurzem veröffentlichen wir die täglichen Mitteilungen der Polizei und die angekündigten Blitzerstellen auf unserem Portal.
Mehr Informationen unter: http://www.internetwache.brandenburg.de...
Trümmerteil einer Bremsscheibe, daneben Bremsbacke völlig ohne Bemsbeläge
Eine derartige Bremsanlage wird kaum die benötigte Wirkung zeigen.
Wolfgang Suchardt schrieb für uns folgenden Text:

Organisiertes Leidensempfinden gegen menschliches Leid
Leiter des Polizei-Schutzbereiches MOL informierte über die Verkehrsunfallage 2007

(ws) Dem Rückgangtrend folgend habe es 2007 gegenüber dem Vorjahr 21 Verkehrsunfälle weniger gegeben, so der Leiter des Polizei-Schutzbereiches Märkisch-Oderland (MOL) Olaf Berlin vergangenen Donnerstag zu Beginn der Jahrespressekonferenz in der Dienststelle Strausberg Wriezener Straße. Über die Absenkung um 0,34 Prozent werde jeder (vielleicht) schmunzeln, sie stehe aber für einen beschwerlichen Weg. Den verdeutlichten die 15,69 Prozent Verringerung, stelle man die 7338 Unfälle aus 2000 der aktuellen Zahl 6187 gegenüber. Dabei sanken die Verkehrsunfälle mit Personenschäden in diesem Zeitraum trotz gestiegenem Verkehrsaufkommen um über 45 Prozent. Nach entsprechender Zielfestschreibung der EU bis 2010, hier eine jährliche Linearsenkung von fünf Prozent zu erreichen, liege man mit 7,35 Prozent eindeutig im Zielkorridor.

Als Erfolg sei zu verbuchen: Die Sicherheit für die Märkisch-Oderländer hat zugenommen. Doch alle positiven statistischen Werte wiegen nicht das Leid auf, welches jeder nach wie vor zu registrierende Unfall mit Toten und Verletzten für die Betroffenen mit sich bringt. Hinter 21 Unfällen im Berichtszeitraum 2007 verbergen sich 23 Tote. Einer gehörte zur Gesellschaftsgruppe der Kinder und Jugendlichen. Es sind Verunglückte darunter, die durch die Schuld anderer ums Leben kamen. Und es müssen Personen hinzugezählt werden, die ihr tragisches Schicksal selbst herbeiführten, weil sie nicht normgerecht am Straßenverkehr teilnahmen. So traf es junge Radfahrer, die im Dunkeln unbeleuchtet fuhren. Zu nennen ist ein Radfahrer, der von einem Lastkraftwagen erfasst wurde. Er war alkoholisiert. Einzelbeispiele stehen für gehäuftes Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern. 2007 wurden 582 Fahrer unter Alkoholeinfluss festgestellt. Keine Seltenheit ist es mehr für die Polizei, Fahrzeugführer anzutreffen, die anderweitig berauschende Mittel eingenommen haben.

Das Fahren mit unangemessener Geschwindigkeit bleibt ein Dauerdelikt. Hier geht es nicht nur um die Einhaltung vorgeschriebener Tempolimits. Genauso wichtig ist für Fahrzeuglenker, die Geschwindigkeit der jeweils gerade konkret vorgefundenen Verkehrssituation anzupassen. Natürlich weiß man meist von den Gefahren bei Glatteis, bei unübersichtlicher Straßenlage oder bei Wildwechsel im Dunkeln. Doch der Rausch der Geschwindigkeit und eingebildete Beherrschung des rollenden Untersatzes vernebelt vielen Fahrern offensichtlich das Verantwortungsbewusstsein. Dem Schutzengel zu vertrauen, bleibt ein Fehlschluss. Das weithin gewährleistete Eingreifen der Polizisten des Schutzbereiches MOL ist unerlässlich. Realist genug meint Olaf Berlin, Verhaltensänderungen kommen nur durch ein gewisses Leidensempfinden. Daher verfolge er zugespitzt die Drei-D-Theorie: Druck, Druck, nochmals Druck. Der Mensch ändere sich eigentlich nur, wenn er zur Änderung zu irgendwas gezwungen wird. So ist weiter mit flächendeckender Polizeipräsenz in MOL zu rechnen. Sei es mit verschiedenen Geschwindigkeitsmessgeräten oder anderem polizeilichen Instrumentarium. Deren angestrebte Geheimhaltung, wie in anderen Landkreisen z.B. durch Mülltonnentäuschung praktiziert, kommt für Olaf Berlin nicht in Frage. Er hält von erzieherischer Konfrontation mit dem gerade ertappten Verkehrssünder mehr als von einem anonym erscheinenden Bußgeldbescheid, der erst Wochen später den Delinquenten an dessen verblichene Missetat erinnert. Sein Ergebnis dürfte wirkungsvoller sein, zumal Aufklärung über die Öffentlichkeitsarbeit Bestandteil der Tätigkeit hiesiger Polizeidienststellen ist. Eine hohe Sicherheit im Straßenverkehr MOL ist erreicht worden.

Mit ingenieur-technischen Baumaßnahmen wurden klassische Unfallschwerpunkte dermaßen entschärft, dass nunmehr ganz Märkisch-Oderland nur allein wegen menschlichen Fehlverhaltens als Schwerpunkt gelten muss. Hochgradig sicher gemachte Verkehrsräume und Autos, das ist ein Paradoxon, haben bei erhöhter Mobilität unbedarfte Autofahrer eher dazu verführt, noch mehr über die Strenge zu schlagen. Aber physikalische Gesetze zu Masse mal Beschleunigung oder zu anhängigen Bremseigenschaften lassen sich nun einmal nicht überlisten. Dank sei den Polizisten gesagt, die energisch mit einem Maßnahmekatalog auf zunehmende Sorglosigkeit in der Gesellschaft reagieren. Seien die Gewinner zu schützende Zielgruppen wie Kinder und Senioren, oder sei es die Eindämmung unvertretbar hoher Wildunfallzahlen. Man weiß sich an der Seite von Partnern eines gut funktionierenden Rettungssystems und jener im bautechnischen Bereich.

Man stellt sich dem wachsenden Güterverkehr in EU-Dimension, bei dem marode Transporter, einer Zeitbombe gleich, aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Vielfältige präventive Aktivitäten, so vor allem in Zusammenarbeit mit Schulen und im Elternkontakt, sind optimistisch auf die Vermittlung moralischer Werte gerichtet, die normkonformes Verhalten im Straßenverkehr zum Inhalt haben. Angesichts des Ist-Zustandes samt ernüchternder Tatsachen und positiver Tendenz zog Olaf Berlin das Fazit: Wir sind zwar auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.

Wann: 14.02.2008 - 13:00 Uhr

Polizeiwache,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Landkreis MOL

Landkreis Märkisch-Oderland Puschkinplatz 12 15306 Seelow

Tel.: 03346 8500



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