Am 21. September um 19.00 Uhr las Gunnar Hinck in der Heinrich-Mann-Bibliothik im `Alten Stadthaus` in Strausberg aus `Eliten in Ostdeutschland`. Das Thema ist natürlich gerade in Strausberg sehr interessant.

Auf dem Cover des Buches steht: Warum macht Ostdeutschland fast nur mit Krisengeschichten von sich reden? Warum sind so wenige engagierte Stimmen aus der Region zu hören? Eine Mitverantwortung dafür tragen die ostdeutschen Funktionseliten. Die Spitzen von Politik, Wirtschaft und Medien haben sich im bloßen Verwalten eingerichtet, anstatt Perspektiven zu entwickeln und Orientierung zu geben. Wie kamen sie nach der Wende auf diese Positionen? ...
In 14 Portraits verschiedener Führungspersönlichkeiten geht der Autor den Problemen nach. Er betrachtet frühere SED-Kader, die zur Wendezeit im besten Alter waren (Hans Eggert - Redenschreiber des FDJ-Vorsitzenden), Entwicklungshelfer aus dem Westen (Wolfgang Kenntemich - Chefredakteur des MDR), politische Seiteneinsteiger (Wolfgang Böhmer - DDR - Chefarzt und jetzt CDU Ministerpräsident)...

Viele interessante Menschen werden betrachtet, die mehr oder weniger in ihre Rollen gerutscht sind und welche Auswirkungen sie auf die Geschichte haben.

Der Autor, Jahrgang 1973 - selbst aus der Nähe Hamburgs stammend, räumte ein, dass die Biographien im Osten nicht so langweilig sind, wie im Westen - diese sind entweder Juristen oder Politikwissenschaftler. Hier haben die wenigen Eliten, die Verantwortung tragen sehr verschiedene Lebenswege.

Auch nach der Lesung gab es eine interessante Diskussion zwischen dem Autor und den anwesenden Strausbergern.