Petershagen-Eggersdorf Zumindest das Konzert der Preisträger versöhnte und entschädigte für Hugo Distler Tage 2007, die zwar durch erneut qualitativ hochwertige Musikveranstaltungen aber zugleich auch schwachen Besuch gekennzeichnet waren. Alexander Braun, Leiter der Musikschule Hugo Distler in Petershagen-Eggersdorf, gab vor dem Abschlusskonzert der Preisträger 2007 im großen Saal der Musikschule dann auch ein eher ernüchterndes Fazit. „Wir werden uns zum Beispiel überlegen, ob wir im nächsten Jahr das große Sinfoniekonzert eher weglassen - müssen. Ich weiß nicht, warum unsere große Veranstaltung so wenig Anklang gefunden hatte. Solch ein Konzert kostet schließlich auch eine Menge Geld und ob wir das so noch einmal aufbringen können?“ Für die Hugo Distler Tage 2008 gab er allerdings einen recht optimistischen Ausblick. „Es gibt schon zum heutigen Zeitpunkt Interesse aus Moskau sowie aus Minsk.“
Zum Konzert der Preisträger bot sich dann allerdings ein ganz anderes Bild. Nahezu alle 114 Stühle im Saal der Musikschule waren besetzt. Es spielten die ersten und zweiten Preisträger 2007, beides Duette für Klavier und Violoncello. Den 1. Förderpreis erhielt in diesem Jahr Arne Christian Pelz (Violoncello) und Nikolei Gerassimoz (Klavier). Der zweite Preis ging ebenfalls an das Berliner Duo Tahmina Feinstein (Klavier) und Jan Ickert. „Ich war vorher noch nie in Petershagen Eggersdorf und ganz ehrlich Hugo Distler war bis dahin auch nur vom Namen her bekannt. So haben mir die Tage hier im Doppeldorf viel gebracht, und ich habe nicht nur musikalisch etwas gelernt“, sagte der Cellist, der in Berlin Musik studiert und kurz vor dem Konzertexamen steht. Der dritte Preis ging an Arita Kwon (Violoncello) und Ji Yeoun Yoau (Klavier) aus Südkorea, die allerdings kurzfristig zu einem Konzertauftritt in ihre Heimat abgereist waren.
Es erklangen Stücke von Richard Strauss, Claude Debussy, César Franck sowie Sergej Prokofjew. Unter den Gästen befand sich auch der Schirmherr der gesamten Hugo Distler Tage Franz Friedrich Prinz von Preußen. „Zum Glück ist wenigstens der Abschluss der Konzertreihe gut besucht. Ohne zu übertreiben, möchte ich behaupten, was hier geboten wurde, ist Weltklasse. Leider hat das kaum jemand so richtig begriffen. Ich möchte noch weitergehen und sagen, es reicht nicht, die Kinder zur Musikschule zu schicken.“
Ein wunderbares Konzert, dass mit abschließendem Kaffee und Kuchen zu einem ebenso wunderbaren Nachmittag wurde.