War doch, wie er vergangenen Dienstag, dem 16. Januar bei der abschließenden Prämierung der besten informierte, der Landkreis bei dem „größten europäischen Wirtschaftspiel“ mit 151 Spielgruppen vertreten. Ein Anfangskapital von 50.000 Euro konnte pro Mannschaft an Börsen in 150 Titeln angelegt werden. Rein fiktiv, so Kampmann: „Für die einen, zum Glück, für andere schade, dass es kein realistisches Geld war.“ Das Eindringen in die Welt der Finanzspekulation bot dennoch Spannung zur Genüge. Wer sich innerhalb der drei Monate an der Spitze gerade sicher fühlte, konnte wenig später in abgerutschter Position vorbeirauschenden Wettbewerbern nur noch hinterherwinken.

Das Auf und Ab durchmischte zu den Abrechnungsterminen nicht nur die Reihe der Erstplatzierten. Es stand auch für die Chance von „Newcomern“, aus gewisser Namenlosigkeit aufzutauchen. Am Ende holten sich die „Anonyme(n) Alkoholiker“ von der Oberschule Salvador Allende in Wriezen mit einem Depotwert von 55.038,44 Euro den Sieg.

Die zweitplatzierten „Pivos“ des Theodor-Fontane-Gymnasiums Strausberg (Depotwert 54.258 Euro) erreichten zwar nicht die durch ihren Lehrer und Betreuer Thomas Pfnister seitens der Bildungsstätte ehrgeizig öffentlich anvisierte Zielnummer 1. Mit ihrem bereits zur Halbzeit eingenommen Rang im Spitzenfeld bewiesen sie aber eine beständige Leistung.

Da „Die m & m´s“ als ein weiteres Team dieses Gymnasiums den dritten Platz belegten (Depotwert 53.890,33 Euro), kann man dort insgesamt dennoch zufrieden sein. Schließlich erhielten außer den besten Mannschaften auch die anhängigen Schulen aus den Händen von Reinhard Kampmann und Jeannette Schulz von der gastgebenden Strausberger Jugendgeschäftsstelle der Sparkasse neben Urkunden handfeste Zuwendungen. Thomas Pfnisters Bildungsbeitrag in Zusammenarbeit mit der Sparkasse wurde mit einem zusätzlichen Präsent gewürdigt.

Die Teilnahme am Planspiel verdiene Anerkennung wegen der praxisnahen Integration des Börsenthemas in den Wirtschaftsarbeits- und Technikunterricht, ergänzte Kampmann. Sie sei mit Nebeneffekten verbunden, wie Schulung von Sozialverhalten, Kommunikation oder diskussionsbegründeter Entscheidungsfindung.

Mit Blick auf die tatsächliche Entwicklung des Finanzmarktes der Sparkasse im Vorjahr äußerte Kampmann, das trotz kritischer Einflussfaktoren das Geschehen bei Aktien und Wertpapieranlagen ein deutliches Plus erfahren habe. Bei heutiger Gesamthöhe von 175 Millionen Euro auf dem Gebiet Kundenwertpapiere und Fonds habe es allein im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 26 Millionen Euro gegeben.

Kunden würden sich wieder sehr stark Anlagen im Aktien-, Wertpapier- und Fondsbereich zuwenden. Das ansonsten schwierige Anlagenjahr 2006 habe dadurch insgesamt für die Sparkassenkunden gut beendet werden können.
Text: Wolfgang Suchardt

Auch in diesem Jahr soll ein Planspiel Börse stattfinden. Die Schülergruppen können sich vom 1. Oktober bis 11. Dezember 2007 am fiktiven Börsenhandel beteiliegen.