In seiner Einleitung differenzierten Herr Thierfeld allerdings zwischen Graffitikunst, die in Strausberg an den zur Verfügung stehenden Freiflächen gerne gesehen werde und die Stadt die einmalige und kreative Gestaltung von legalen Spraywänden nach wie vor unterstütze.

Schmierereien, die, wie die Polizei später erklärte, eine Sachbeschädigung und Straftat darstellen, seien allerdings unerwünscht. Die Erkenntnisse der eigens beantragten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Beobachtung und Dokumentation von Graffiti und die Ermittlungen der Ermittlungsgruppe „Graffiti“ der Polizei ergaben teils sehr gute Aufklärungsquoten von bis zu 56% im Landkreis.
Herr Berlin, der Schutzbereichsleiter MOL der Polizei erklärte, dass das Sprayen auf illegalen Flächen den Tatbestand der Sachbeschädigung erfülle und der Täter sich so einer Straftat schuldig mache. Er betonte außerdem, dass Sachbeschädigung häufig auch in Zusammenhang mit anderen kriminellen Handlungen, wie Rauschmittelkonsum und Beschaffungskriminalität stehe. In anderen Städten und Kommunen sammle man bereits seit Jahren gute Erfahrungen mit ähnlichen Projekten.

Anschließend fand die Vorstellung des über 2 Jahre angelegten Projektes der Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei statt.

In Planung ist ein Fonds, wobei jeder Hausbesitzer der Altstadt zunächst gebeten wird 100 Euro einzahlen. Aus diesen Geldern sollen dann alle bereits vorhandenen Graffito (ca. 1800 m2) durch eine beauftragte Firma mit speziellen Reinigungschemikalien entfernt werden. Im Folgenden sollen dann neue Schmierereien innerhalb von 24 Stunden erneut entfernt werden, ebenfalls finanziert durch den Fonds, in den die Sparkasse schon eine freundliche Spende von 1000 Euro einfließen ließ.
Laut Stadtvertretung belaufe sich der finanzielle Umfang des Projektes zunächst auf 10.000 €.
Später bestehe die Möglichkeit das Projekt auf die gesamte Stadt auszudehnen. Die Stadt werde sich zunächst mit 5-10 % an dem Fonds beteiligen.

Seitens der anwesenden Hausbesitzer zeigten sich Zweifel. Besorgt waren einige besonders, weil sie eine Verdrängung der Sprayer in andere Stadtbezirke befürchten. Unsicherheiten zeigten sich bezüglich des bis zum jetzigen Zeitpunkt unsicheren Gesamtbudgets des Projekts und der finanziellen Belastung des Einzelnen. Andere hegten Zweifel an den Beseitigungsmethoden, die erfahrungsgemäß sehr viel mehr Aufwand in Anspruch nehmen, als seitens der Stadt geplant.

Ziele des Projektes seien laut Stadtverwaltung vordergründig die langfristige Befreiung von Graffiti, aber auch die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Einwohner und deren Normbewusstseins, sowie die finanzielle Entlastung der Hausbesitzer.