
Ende April wird es in Wilkendorf wieder laut. Zwar ist der Kunstmarkt am 1. Mai passé, aber es gibt den bunten "Wilkendorfer Frühling" am Dorfanger sowie die Finissage im Skulpturenpark.
Es sind alte Bekannte, die in der Woche vom 24. April bis zum 1. Mai quasi ihre Zelte in Wolfgang Stübners Freiluft-Atelier im Skulpturenpark Wilkendorf aufschlagen. Seit 19 Jahren schon ruft der Holzbildhauer aus dem Märkischen zum Internationalen Bildhauerpleinair und dieser Ruf verhallt nicht ungehört.
Von Japan bis nach Südamerika, von Bulgarien bis Belgien oder Finnland reichte über diese Zeitenspanne die Bandbreite angereister Künstler. Manche von ihnen kamen sogar von Jahr zu Jahr wieder, so reizvoll und befruchtend empfanden sie den gemeinsamen Aufenthalt in Brandenburg. Die Türkin Yildiz Güner gehört zu diesen oder Hermann Gschaider aus Österreich, Katharina Lüdicke und Annegret Kalvelage aus Deutschland, der Ungar Joka Lukacs oder Agnieszka Podczarska aus Polen. Sie sind auch in diesem Jahr wieder dabei, wozu darüber hinaus noch Kristina Yosifova-Gschaider und Heike Lüders zählen – die „Wilkendorf connection“, wie Wolfgang Stübner es augenzwinkernd nennt.
In Holz aus der Mark Brandenburg verewigen sie sich mit ihrer ganz eigenen Handschrift. Sie schaffen Skulpturen, die nach der Schaffens- und Austauschwoche auf dem Wilkendorfer Künstlerhof zu Sonderpreisen erworben werden können. Der Dimension der zunächst mittels Kettensäge entstehenden Objekte geschuldet, kann am Ende nicht jede der Skulpturen mal kurz ins Auto gepackt und für den heimischen Garten mitgenommen werden, doch so einige fanden in den vergangenen Jahren den Weg aus dem Skulpturenpark in ein neues privates Umfeld. Andere verblieben auf dem Gelände und säumen den Weg des Betrachters bei einem Besuch.
Denn das ist ausdrücklich erwünscht: Wer auch immer Lust verspürt, den Arbeitsprozess der Künstler zu verfolgen, der kann den Kulturschaffenden in der genannten Woche jeweils zwischen 10 und 16 Uhr gern über die Schulter schauen. Ins Gespräch kommen ist ebenso erlaubt wie das Vereinbaren möglicher Käufe.
Das Ende der großen Freiluftveranstaltung markiert 2025 allerdings nicht mehr der beliebte und in den vergangenen Jahren hoch frequentierte Wilkendorfer Kunstmarkt. Den werde es nicht mehr geben, sagt Stübner. Daher findet am 1. Mai die Finissage der open-air-Woche statt. Sie gliedert sich ein in den „Wilkendorfer Frühling“, zu dem es Neugierige und Interessierte gern auf den Anger des Dorfes ziehen soll.