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Auf dem Weg zum Sozialen Wohnungsbau in der Märkischen Schweiz
Etwas versteckt zwischen den Bäumen oberhalb der Wriezener Straße am Ortseingang von Buckow steht noch immer das 1978 errichtete Appartementhaus des ehemaligen Fontane-Ferienheimes des FDGB. Zu DDR-Zeiten ein begehrtes Ferienziel mitten in der Märkischen Schweiz mit Blick auf den Schermützelsee. Inzwischen sind sämtliche Fensterscheiben zerschlagen, ist es halb verfallen und total beschmiert. Aber man kann sehr wohl erkennen, welches Potenzial da noch drinstecken könnte. Das Grundstück gehört der Stadt und Baugrund ist ansonsten äußerst knapp. „Aus den ehemaligen 80 Appartements könnten 40 komfortable Wohnungen entstehen“, überlegt Bürgermeister Thomas Mix (SPD). „Es ist aber die sicherere Variante, wenn wir vorher wissen, was es nachher kostet“, sagte Mix.
Ein schwieriges Thema steht demzufolge in den nächsten Sitzungen vor den Buckower Stadtverordneten. Sie haben vor, Wohnungen zu bauen, Wohnungen vor allem für Buckower. Und nun geht es darum, eine Wohnungsbaugesellschaft zu gründen. Das ist mitten in einem streng geordneten Naturschutzgebiet kein einfaches Vorhaben. Aber für den Bürgermeister und die Verwaltung hat sich dafür mit dem Appartementhaus eine erfolgversprechende Möglichkeit aufgetan. Das Für und Wider abzuwägen, die Möglichkeiten zu erkunden auf dem Weg dahin, aber vor allem um an sach- und fachkundige aktuelle Informationen aus erster Hand zu kommen, dafür hatte er die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen. Was für viele Jahrzehnte staatliche Aufgabe einer Wohnungsbauindustrie gewesen sei, gebe es nicht mehr, erklärte die Bundesministerin. Wohnungsbaugenossenschaften wurden privatisiert, was das Wohnungsproblem vor allem im ländlichen Raum verkompliziere. Allerdings böte das Wohnungsbauförderprogramm, das die Regierung in Höhe von 3,5 Milliarden Euro aufgestellt habe, reelle Chancen.
Die Bundesministerin wies mehrfach darauf hin, dass es aber mehr zu tun gebe würde, als zu bauen. „Es ist sehr klug, sich darüber auch auf politischer Ebene zu verständigen. Aber man muss entscheiden, ob man es selbst macht, oder man von erfahrenen, bestehenden Unternehmen bauen und bewirtschaften lässt“, sagte sie. Gemeinsam sah man sich dann noch am Ort des künftigen Baugeschehens um und war sich eins, dass sich hier große Chancen fürs soziale Wohnen in Buckow auftun könnten und dafür selbst zu sorgen.
Text: Irina Voigt Fotos: Edgar Nemschok
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