Am 4. Oktober um 18 Uhr wurde im Kundencenter der Strausberger Stadtwerke eine Ausstellung mit Malereien des Rehfelder Malers Casten Paschwitz eröffnet. Die Ausstellung unter dem Namen `Stationen, Träume, Illusionen` ist bis zum 16. November zu besichtigen.
ein Ständchen von der Musikschule Hugo Distler
Wolfgang Suchardt eröffnete die Ausstellung
Carsten Paschwitz (mitte)
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Demonstration der speziellen Fingertechnik beim Auftragen der Druckfarbe - hier auf Papier, sonst aber auch auf nicht grundiertes Holz
Weitere Infos von Wolfgang Suchardt:
Ab 4. Oktober 18 Uhr präsentiert der Rehfelder Carsten Paschwitz im Kundencenter der Stadtwerke Strausberg GmbH, 15344 Strausberg Kastanienallee 38, bis zum 16. November 2006 den neuesten Stand seiner Malerei.
Wer sich in der Strausberger Kunstszene noch an Ausstellungen von ihm erinnert, die Stadt war lange Zeit sein Zuhause, sucht Dagewesenes vergeblich. Kontinuität verbindet sich für ihn mit der Entdeckung neuer Ausdrucksformen. Zurückliegend dominierten seine gegenständlichen „Impressionen“. Er hielt mit seinen anmutigen Bildern Partien von Landschaften oder Gebäuden fest, die sich ihm nachhaltig einprägten und durch seine eigenwillige Malweise verewigt wurden.
Da bestimmen Ruhe und Geborgenheit, die sie ausstrahlen. Die Momente der Stille scheinen unendlich. In den harmonischen Farbkompositionen hat das Dunkle freundliche Funktion und hebt sanft das Helle gerade bei jenen Motiven hervor, in denen sich Geheimnisvolles vermuten lässt. Immer wieder dringen unauslöschbare Erinnerungen an schöne Reiseerlebnisse durch. Still-Leben erfüllen den wahren Wortsinn. Indem er beim Malen vom Realitätsbezug nicht lassen kann, hat er eigentlich seine typische „Handschrift“ gefunden. Doch es reizt ihn immer wieder, andere Stilmittel zu suchen und anzuwenden. Aus Arbeiten seiner „black & brown art“ 2000 ergab sich als Frage: War es das Verlangen, durch Abstraktion zu höchstverdichteter Aussage zu kommen, oder entstand da spielerisch-experimentell eine neue Ausdrucksweise? Zumindest äußerte sich der Künstler ungewöhnlich expressiv, was seine Freude am eigentümlichen begabten Umgang mit Farben bestätigte. Sein Drang nach Harmonie ließ ihn längst wieder zurückkehren zu gegenständlich begründeten Motiven. Über sie scheint sich die Seele stärker zu offenbaren.
Die aus jüngstem Schaffen erstmals öffentlich gezeigten verständlich abstrahierten Bilder sind aus Lust am Experimentieren mit Farbe und Form entstanden. Aus der Phantasie heraus hatten beispielsweise gemalte Gemäuer auf einmal märchenhaft-naive Wölbungen. Vielleicht, weil da unbewusst Verehrung für Hundertwasser oder das Begehren nach weiblichen Rundungen durchdrang. Jedenfalls waren so die Motive „Feminine Bauten“ geboren, die sich scheinbar sinnlich im lauen Winde wiegen. Zu ihnen kann sich der Betrachter Antworten geben wie auf andere neue Bildentwürfe, angefangen beim romantisierten Torbogen, über Utopisches bis hin zu entrückten Umweltbetrachtungen mit verträumten Landschaftsansichten, Irrwegen oder Abgründen. Etwas Besonderes dabei ist das Rationelle, das „auf den Punkt Gebrachte“ der Bildkompositionen, wozu allein das Malverfahren zwingt.
Carsten Paschwitz wendet die seltene Technik des pinsel- und spachtellosen Auftragens lasierender Druckfarben an. Mit bloßen Fingern und einfachen Hilfsmitteln lassen sich bei Konzentration auf Wesentliches nuanciert Farbmischungen und -verläufe bewerkstelligen. Großformatige Bilder, wie die jetzt auf Hartfaser in den Stadtwerken vorgestellten, hat er zuvor noch nicht in Angriff genommen. Man kann sich die Herausforderung bei seiner Methode des direkten Fingerhaut-Farbkontaktes vorstellen.
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