Rückblick der Eisenbahn
für das Jahr 2005
Januar
Mit Beginn des Jahres verändern sich in Brandenburg die Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). So sind zukünftig die Landkreise verstärkt für die ÖPNV-Finanzierung verantwortlich. Hierfür stellt das Land Brandenburg den Landkreisen Mittel bereit, deren Höhe sich u.a. an den Fahrgastzahlen und an der zu bedienenden Fläche orientiert.
Die großen Herausforderungen für die Strausberger Eisenbahn GmbH sind in diesem Jahr u.a. die Fortschreibung des zum Jahresende auslaufenden Verkehrsleistungsfinanzierungs-vertrages mit dem Landkreis MOL und die Sicherstellung der Finanzierung für die zwingend erforderliche Rekonstruktion des Betriebshofes in der Walkmühlenstraße.
Februar
Nach über 20 Jahren Einsatz in Strausberg haben die 1969 gebauten Straßenbahnen „Reko TZ / BZ 69“ endgültig ausgedient. Zwei dieser Fahrzeuge werden an das Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg verkauft und haben ihren neuen Standort auf dem Schulgelände der Berliner Reinhardswald-Grundschule.
Von den zwei noch vorhandenen Reko-Bahnen soll ein Fahrzeug im Wagenpark der Straus-berger Eisenbahn GmbH verbleiben und zukünftig als Traditionsbahn eingesetzt werden.
März
Im März 2005 startet im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg wieder eine Verkehrserhebung. Verbundweit werden in Bahnen und Bussen Fahrgäste gezählt und befragt. Die Ergebnisse dieser Erhebung werden später dazu verwendet, die Einnahmen von verbundweit geltenden Fahrausweisen möglichst gerecht unter den einzelnen Verkehrs-unternehmen aufzuteilen.
April
Der Kreistag Märkisch-Oderland und die Stadtverordnetenversammlung Strausberg fassen wichtige Beschlüsse, mit denen die Zuschusszahlungen für die Strausberger Eisenbahn GmbH bis 2010 festgeschrieben werden. Erstmalig seit der GmbH-Gründung im Jahr 1991 wird somit für die Strausberger Straßenbahn eine finanzielle Sicherheit über einen Zeitraum von fünf Jahren erreicht.
Die Beschlüsse beinhalten jedoch eine stufenweise Verringerung der Zuschusszahlungen, so dass in den kommenden Jahren weitere Kosteneinsparungen erforderlich werden.
Mai
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Strausberger Eisenbahn GmbH wieder an der Strausberger Kneipentour, die traditionell am Vorabend des 1. Mai stattfindet. Bis weit in die Nacht hinein kann man in acht Strausberger Gaststätten bei Live-Musik feiern. Mit 1.420 Besuchern wird erneut eine Rekordzahl erreicht. Die Strausberger Eisenbahn GmbH übernimmt wie immer die Beförderung und setzt hierfür den historischen Triebwagen ein.
Juni
Am 21. Juni 2005 probt die Strausberger Feuerwehr im Handelscentrum die Rettungsmaßnahmen nach einem simulierten Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem Gefahrguttransporter. Unter anderem wird erfolgreich die Bergung verletzter Personen geübt.
Juli
Mit dem Erhalt des Fördermittelbescheides vom Landkreis Märkisch-Oderland ist die Finanzierung des ersten Bauabschnittes des Vorhabens „Rekonstruktion Straßenbahn-betriebshof“ sichergestellt. Der Landkreis MOL beteiligt sich mit bis zu 50 % an den Baukosten. Die weiteren Anteile übernehmen die Stadt Strausberg und die Strausberger Eisenbahn GmbH.
In den nächsten Wochen werden die Bauarbeiten an den denkmalgeschützten Gebäuden ausgeführt. Dazu gehören die dringend erforderliche Dacherneuerung und die Fassadensanierung. Im Mittelbereich des Daches wird ein gläserner Längsfirst aufgerichtet, so dass die Abstellhalle und die Straßenbahnwerkstatt wieder wie früher mit Tageslicht ausgeleuchtet werden.
August
Zum 01. August 2005 tritt ein neuer VBB-Tarif in Kraft. Die Strausberger Eisenbahn GmbH passt in diesem Zusammenhang ihren Haustarif an die allgemein geltenden VBB-Tarifbestimmungen an. So gelten Wochenkarten ab sofort 7 Tage (statt bisher 6 Tage) und die im VBB-Gebiet üblichen Mitnahmeregelungen finden nun auch im Haustarif Anwendung.
Der Haustarif bleibt damit für Fahrgäste, die nur die Straßenbahnlinie 89 benutzen, weiterhin eine preisgünstige Alternative zum ansonsten geltenden VBB-Zwei-Waben-Tarif.
September
Im Handelscentrum Stausberg findet das Große Strausberger Eisenbahnfest statt. Das Fest wurde von der Strausberger Eisenbahn GmbH gemeinsam mit dem Handelscentrum Strausberg organisiert. Tausende Besucher nutzen die Gelegenheit zu Sonderfahrten mit den Fahrzeugen der Buckower Kleinbahn und der Strausberger Eisenbahn GmbH. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist die Sonderfahrt der Niederbarnimer Eisenbahn von Berlin- Lichtenberg direkt zum Veranstaltungsort im Handelscentrum. Weitere Attraktionen sind die Führerstandsmitfahrten auf einer Dampflok, die Draisinenfahrten oder die Fahrschulfahrten auf Strausberger Tatra-Straßenbahnen.
Oktober
Die Deutsche Bahn AG kündigt den Bahnanschluss, der am Strausberger Bahnhof die Gleise der Strausberger Eisenbahn mit dem Bahnstreckennetz verbindet.
Der Bahnanschluss hatte bis zur Wende 1989 eine große Bedeutung für die Belieferung von Firmen und Militäranlagen von der Schiene aus. In den Folgejahren verlor der Schienen-güterverkehr in Strausberg immer mehr an Bedeutung. Inzwischen liegt die letzte gewerbliche Güterfahrt fast 10 Jahre zurück. Unter diesen Voraussetzungen war die Auf-rechterhaltung des Bahnanschlusses wirtschaftlich nicht mehr vertretbar.
Die Stadt Strausberg wird die freiwerdenden Flächen zur Umgestaltung des Bahnhofs-vorplatzes nutzen. In diesem Zusammenhang soll auch die Attraktivität der Straßen-bahnhaltestelle „S-Bahnhof“, erhöht werden. So sollen u.a. die Umsteigewege zur S-Bahn und zu den Regionalbussen verkürzt werden.
November
Nachdem die Strausberger Fähre mehrere Jahre verpachtet war, übernimmt die Strausberger Eisenbahn GmbH ab 01. November 2005 den Fährbetrieb wieder in eigener Regie.
Dies vor allem mit dem Anspruch, die Attraktivität und den Stellenwert dieses Strausberger Wahrzeichens erheblich zu erhöhen. So sind unter anderem mit Beginn des Sommerfahrplanes am 01. April 2006 verlängerte Fahrzeiten der Strausseefähre vorgesehen. Außerdem soll zukünftig stärker die Einzigartigkeit der denkmalgeschützten Strausseefähre herausgestellt werden. Immerhin ist die Strausseefähre die einzigste Fähre in Europa, die ihren Fahrstrom von einer, über den See gespannten, Oberleitung bezieht.
Dezember
Nach Auslaufen der Betriebsgenehmigung für den 1925 erbauten, historischen Triebwagen TW 16 kann dieses Fahrzeug vorerst nicht mehr für Sonderfahrten eingesetzt werden.
Als Alternative steht ein Reko-Triebwagen TZ 69 (Baujahr 1967) zur Verfügung. In der Vorweihnachtszeit bewährt sich diese Straßenbahn bereits mit großem Erfolg als Adventsshuttle zwischen der Strausberger Altstadt und dem Handelscentrum.
Der erste Bauabschnitt der Betriebshofrekonstruktion wird planmäßig abgeschlossen. Nach Fertigstellung der Dach- und Fassadensanierung präsentiert sich das Werkstattgebäude nun wieder in einem sehr guten baulichen und zudem optisch sehr ansprechenden Zustand. Im kommenden Jahr beginnen die Umbauarbeiten im Inneren des Gebäudes.
Wann: 30.12.2005,
Strausberg
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