Vernissage Rainer Ehrt
in der Orangerie
Altlandsberg. Einfach sehenswert, herkommen, anschauen – so etwa fasste eine Besucherin die neue Ausstellung in der Orangerie des Schlossgutes Altlandsberg zusammen. Sie ist jetzt von Bürgermeister Michael Töpfer vor zahlreichem Publikum bei musikalischer Untermalung durch Miles Marsollek (9, Violine) eröffnet worden.
Die „Preußischen Köpfe & Bilder“ des überregional bekannten und geschätzten Künstlers Rainer Ehrt zeigen nur einen Bruchteil aus dessen reichem Schaffen. Denn der im Ostharz Gebürtige war zwar als Zwölfjähriger das erste Mal mit seinem Zeichenblock in Potsdam-Sanssouci – damals aber wohl ohne zu ahnen, dass Preußen „so etwas wie ein künstlerisches Lebensthema“ (nach Zitat R. Ehrt) werden sollte. „Und das ohne unkritische Preußen-Nostalgie, was fundierte Geschichtskenntnisse voraussetzt, die den Künstler vor jeglichen Verklärungs- oder Umdeutungsversuchen bewahrt“ betonte Laudator Dr. Reinhard Schmook, Leiter von Oderland-Museum und Rathenau-Gedenkstätte in Bad Freienwalde.
Das können Besucher der mit etwa 50 Handzeichnungen und Druckgrafiken gar nicht so kleinen Ausstellung sehr gut nachempfinden. Ohne Schmunzeln über die skurrilen, hintersinnigen Kompositionen, ohne Freude am Entdecken der Fülle von Figuren und Fragmenten lässt sie sich kaum verlassen. Mit virtuosem Federstrich und einem Blickwinkel, der Ehrts Lust an Satire zeigt, paart er Friedrich II. mit Adonis oder die schöne Luise mit Apoll, vereint er die unverzichtbare Hundemeute zu Friedrichs Profil oder geißelt in „Preussisch Roulette“ das Großmachtstreben der Akteure vor dem 1. Weltkrieg am Spieltisch.
Und auch Altlandsberg spielt in dieser besonderen Ausstellung eine Rolle – nicht nur, weil der Bürgermeister eingangs orakelte, wenn das hiesige Schloss nicht abgebrannt wäre, hätte gut Altlandsberg die Wiege Preußens werden können … Als Nebenresidenz stelle Altlandsberg nur EINE der Wurzeln Preußens dar, steuerte Laudator Reinhard Schmook Anekdotisches bei: Ein kleines Schlösschen habe Friedrich I. von Baumeister Andreas Schlüter auch im Freienwalder Gesundbrunnen errichten lassen. Als indes der Hang dahinter bei einem Starkregen ins Rutschen kam, sei Friedrich nach Altlandsberg geflüchtet, um dort weiter zu feiern und habe sich das heilkräftige Wasser nachkommen lassen.
Überdies ist das benachbarte Brau- und Brennhaus (derzeit Winterpause) 2016 von Rainer Ehrt mit großformatigen Tafelbildern ausgestattet worden. Drei Motive fehlten noch, merkte der Künstler zur Vernissage an: Altlandsberger Erntefest, Altlandsberger Wappenbaum und Altlandsberger Taufe. Letztere findet der Besucher bereits gegenüber dem Orangerie-Eingang dargestellt.
Öffnungszeiten bis zum 30. März:
freitags, 16 – 18 Uhr, samstags/sonntags 14 – 18 Uhr
Wann: 11.01.2025 - 16:00 Uhr
Galerie in der Orangerie auf dem Schlossgut Altlandsberg Kirchplatz 3,
Altlandsberg
Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Schlossgut AltlandsbergKrummenseestraße 1, 15345 Altlandsberg
Tel.: 033438 151150
Sie haben Anregungen oder Kritiken? Eine Mail an die
Redaktion genügt. Sämtliche
Inhalte dieses Internetauftrittes unterliegen dem Copyright von prinz
mediaconcept oder der jeweiligen Eigentümer. Die Fotos werden für die
Berichterstattung erstellt.