Wenn etwas in Strausberg neu startet, dann sind wir neugierig und wollen Infos sammeln. Wir sprachen heute mit
André Meyer von der neuen Fußball Akademie, um zu erfahren, für wen diese Angebote gelten.
André, stell dich doch bitte kurz vor!
Hey.. Ich bin André Meyer, 36 Jahre und wohne in Strausberg. Seit vergangenem Jahr bin ich wieder zurück in der Heimat, nachdem ich 15 Jahre in der Fußballwelt unterwegs war.
Wo warst Du überall in der Fussballwelt unterwegs?
Ich bin nach meinem Abitur 2004 nach Köln zum Studieren. Begleitend zu meinem Sportstudium an der Deutschen Sporthochschule, erhielt ich beim dortigen 1. FC Köln erstmalig die Möglichkeit, in einem Profiverein als Nachwuchstrainer tätig zu sein. Anschließend war ich in den Akademien von Hertha BSC Berlin sowie dem FC Augsburg tätig, 2014 nach der Ausbildung zum Fußball-Lehrer dann beim 1.FC Union Berlin. Und der führte mich zuletzt als Co-Trainer und Interimstrainer in die 2. Bundesliga, zum FC Erzgebirge Aue.
Seit wann gibt es Deine Akademie?
Die Idee der Akademie entstand schon während des Studiums. Ich habe dieses Thema in meiner Diplomarbeit 2008 schon aufgegriffen und gemeinsam mit Hertha BSC bearbeitet. Es ging um die Frage, wie man noch mehr Talente erfassen und zielgerichtet fördern kann. Vor zehn Jahren hatten wir die erste Testphase mit den „Fußball-Talenten 2010“. Die Akademie ist jetzt seit Mai 2020 angelaufen.
Welche Ziele verfolgt Eure Akademie?
Wir wollen Chancen und Potentiale der Region nutzen und darüber Perspektiven schaffen. Ich glaube einfach, dass sich die gesellschaftlichen Bedürfnisse und somit auch das Vereinsleben verändert. Man brauch nur in die Vereine schauen - die Vereine kämpfen darum Ihre Nachwuchsmannschaften voll zu kriegen und geeignete Trainer zu finden. Die Qualität und Quantität ist eine andere als vor 15 Jahren. Wir wollen diesem Trend entgegen wirken und als Ergänzung zum Vereinssport Kinder und Jugendliche zum Fußball motivieren. Darüber hinaus haben wir die Kompetenz, Talente zielgerichtet zu begleiten und zu fördern. Wir sehen
Wo wollt Ihr Euch hin entwickeln?
Wir wollen ein regionales Netzwerk, gemeinsam mit den Vereinen und anderen Sportorganisationen entwickeln. Grundsätzlich ist uns das Zusammenspiel aus Sport-Familie-Ausbildung und Beruf wichtig. Hierzu gibt es eine konkrete Vision, die sich aber entwickeln muss. Wir wollen auf jeden Fall die Region stärken und unsere Unterstützung anbieten. Wir stehen keinesfalls in Konkurrenz zu den Vereinen, sondern sind ein zusätzliches Angebot. Wir kommen auch gern zu den Vereinen und helfen vor Ort.
Was bietet Ihr alles an?
Wir starten jetzt erstmal mit einem sogenannten „Fördertraining“. Das Training ist für alle Mädchen und Jungs zwischen 5-13 Jahren gedacht. Es ist auch völlig egal, welche Leistungsstärke. Wir bringen gleichgesinnte Altersgruppen zusammen und trainieren mit Spaß individuell an Grundlagentechniken. Die kleinen Gruppen ermöglichen hohe Wiederholungszahlen und somit persönliche Fortschritte.
In den Sommerferien sollen die Ferien-Camps starten. Die gehen dann immer von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Die Kinder haben dann zweimal täglich Training, dazwischen ein Mittagessen. Es geht vor allem um den Spaß und nach der langen Corona-Zeit insbesondere auch wieder um Kontakte zueinander. Es gibt bei uns auch übergreifende Angebote für Vereine.
Seid Ihr eine neue Form von Talentschmiede?
Wir glauben zumindest, dass wir mehr Talente gleichzeitig Fördern können, als dass in einem Nachwuchsleistungszentrum möglich ist. Dort gibt es nur eine beschränkte Anzahl von Plätzen und man muss immer Angst haben, dass man aussortiert wird.
Wir wollen verhindern, dass durch eine frühzeitig fehlende Perspektive die Verbindung zum Sport verloren geht. Durch verschiedene Talentfördermaßnahmen wird die Talentsuche und -findung zu einem ineinander übergehenden Prozess - im Rahmen einer progressiven Talentförderung.
Das heißt:
- Talente müssen früh erfasst werden und im Rahmen entwicklungsgemäßer Förderung ausgebildet werden.
- Talentförderung bezieht sich immer auf die gesamte Persönlichkeit. Deshalb sollte sportliche Leistungsfähigkeit nicht das einzige Kriterium bei der Talentauswahl und -förderung darstellen! Wir konzentrieren uns nicht nur auf diejenigen, die früh durch besondere Begabung und Leistung auffallen, sondern auch auf diejenigen, die Interesse an der Sportart haben oder deren Interesse langfristig mobilisierbar ist.
Es soll ein langfristiges Modellprojekt für die Talentfindung, -suche und -förderung für Berlin/Brandenburg konzipiert und umgesetzt werden.
Was ist das besondere an Euch?
Das Netzwerk und unser Knowhow. Wir können Erfahrungen von allen sportlichen Ebenen teilen - Trainer im Profibereich, im Amateurbereich, Lehrer, aktuelle Spieler… Wir unterschiedlichste Akteure, die mitwirken wollen. Aus diesem Zusammenspiel können wir alle Spieler persönlich „abholen“. Nach vorne hin ist es uns wichtig alles spezifischer anzugehen - es geht dann um Motivation, Förderung,Talent und individuelle Bedürfnisse. Die Gruppen werden entsprechend dem Leistungsniveau zusammengestellt. Nur so sind Erfolgserlebnisse und Weiterentwicklung garantiert.
Wo wird trainiert?
Wir beginnen in der Strausberger Energiearena, arbeiten aber undabhängig von Vereinen. Wir werden die Akademie nach Bedarf entwickeln. Es werden auch Trainings im Sport- und Erholungspark geplant. Bei Anforderung gehen wir natürlich auch in andere Trainingsstätten der Nachbargemeinden.
Wer gehört zu Eurem Team?
Das Training mache ich derzeit alleine. Ich will erst eimal schauen, welche Aufgaben wir gestellt bekommen. Ich verfüge über ein gutes Netzwerk von Trainern und anderen Akteuren, die bei Bedarf in das individuelle Training eingebunden werden. Wenn jemand in der Fussball Akademie mitmachen will, dann kann er sich einfach bei mir melden.
Wo sollten sich Interessierte melden?
Wir haben auf unserer Internetprästentation die wichtigsten Fakten zusammengefasst. Auf der
Kontaktseite stehen die Telefonnummern und Emailadresse. Wir melden uns dann bei allen.
Dankeschön für das Gespräch. Wir werden gern wieder vorbeikommen und über die Entwicklung berichten.
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