Fragen an Bürgermeisterkandidatin Birgit Bärmann - 24.02.2018

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Fragen an Bürgermeisterkandidatin Birgit Bärmann
zur Bürgermeisterwahl 2018 in Strausberg


1. Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Strausberg?
Der Fichteplatz ist mein Lieblingsplatz - da ist immer was los und man kann sich gut erholen, nachdem man um den Straussee gelaufen oder mit dem Rad gefahren ist.

2. Wenn Sie gewählt werden, welches sind die ersten Maßnahmen, die Sie in den ersten 100 Tagen auf den Weg bringen wollen?
11 Aufgaben in 111 Tagen
1. Stadt– und Ortsteilbezogene Bürgermeistersprechstunde führen, um so die Themen der Bürger mit in die Entscheidungen einfließen zu lassen
2. Einladen zum 1. Unternehmerstammtisch
3. Gespräche mit Vereinen, Verbänden, Beiräten und der Presse
4. Etablierung interkommunaler Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, hinsichtlich, S5 Region, Tourismusverband Oder Spree, 1. Termin mit den Bürgermeistern
5. Einladen zur regelmäßigen Terminen mit den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, Kreistags- und Landtagsabgeordnete
6. Vorbereitung des 2. Stadtentwicklungsgespräches im September 2018
7. Vorbereitung der Maßnahmen zur 100%igen Versorgung mit Kita Plätzen
8. Förderung der Kultur, Familien Café; Festhalle Wriezener Straße unter Einbeziehung aller Interessierten, Gründung Förderverein
9. Besprechung von wichtigen verkehrlichen Infrastrukturmaßnahmen z.B. Radewegekonzept, Attraktivität Altstadt
10. Einladen zur Gründung einer neuen Strausseepartnerschaft, Maßnahmen zum Landschaftswasserhaushalt.
11. Vorbereitung eines Bürgerhaushaltes, wo die Menschen unserer Stadt, bestimmen, welche kleineren Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

3. Die Verkehrsführung und die Regelung der Poller in der Strausberger Altstadt ist für viele Strausberger derzeit ein großes Thema. Welche Lösung für die Große Straße favorisieren Sie?
Ich finde eine Fußgängerzone phantastisch, glaube aber dass es zurzeit eher schwierig ist, dies umzusetzen Durch eine Einbahnstraße nimmt die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu und auf den Nebenstraßen gibt es mehr Verkehr.
Ich würde den Poller im Süden der Altstadt wieder schließen, damit fahren alle Fahrzeuge wieder über die Müncheberger Straße an den großen Parkplätzen vorbei in die Große-Straße. Ein Mehr an Parkflächen wird dann an der Müncheberger Straße gebraucht.
Vielleicht ein Parkhaus mit einer tollen Verkleidung von Künstlern oder Vereinen aus der Umgebung - so zu sagen ein Kunstparkhaus. Eine bessere Ausschilderung der Altstadt und noch mal den Versuch starten den Zweirichtungsverkehr an der Müncheberger Straße herzustellen.

4. Der Straussee ist das Juwel der Stadt. Auch wenn der Wasserstand derzeit etwas gestiegen ist haben viele Strausberger Sorgen um ihren See. Welche Schritte wollen Sie unternehmen?
Aus meiner Sicht gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Klimaveränderung
und dem Rückgang des Straussee. Insofern sind einfache Lösungen nicht ohne weiteres zu machen. Kurzfristig möchte ich die Strausseepartnerschaft als Initiative neu befördern. Mittelfristig muss ein Gutachten die konkreten Gründe des Rückgangs halbwegs eindeutig benennen. Langfristig brauchen wir im trockener werdenden Brandenburg einen anderen Umgang mit dem Lebensmittel Wasser. Stichworte sind hier Regenwasserversickerung, lokale Rückeinspeisung des geklärten Abwassers. Auch wenn uns der Wasserverband nicht nur Freude bereitet hat in den letzten Jahren. Er wird unser Partner sein.

5. Die Berliner S-Bahn hält mit ihrem 20-Minutentakt viermal in Strausberg. Viele Autofahrer sind von Staus gerade am Morgen und zum Feierabend genervt. Für Radfahrer wurden Wege nach Hohenstein, oder werden Wege nach Gielsdorf gebaut. Welchen Plan haben Sie für die Verkehrsentwicklung in unserem Ort?
Strausberg ist eine sehr lang gestreckte Stadt. Fast alle müssen von Nord nach Süd und umgekehrt. Die Bahnübergänge und die ich nenne sie mal Magistrale (August-Bebel-Straße – Berliner-Straße – Ernst-Thälmann-Straße) sind Engstellen die uns viel nerven Kosten. Wir müssen daher den Radverkehr attraktiver machen, bessere Verbindungen zwischen den 4 Haltestellen der Bahn/ Bus schaffen. Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Die Bahnhofumfelder brauchen mehr Kapazitäten für Pendler.
Wenn im Strausberger Osten in den nächsten Jahren etliche neue Wohnungen entstehen. werden wir auch neue Lösungen benötigen für die Bahnübergänge.

6. Viele Strausberger sind in gewerblichen Unternehmen beschäftigt. Wie können Sie die überwiegend kleine Betriebe als Bürgermeister/-in unterstützen oder neue Firmen ansiedeln?
Wir brauchen eine Wirtschaftsförderung die auch den Namen verdient. Dazu möchte ich in einen regelmäßigen Austausch mit den Unternehmern kommen. Wir haben durchaus ansehnliche kleine Branchenschwerpunkte im Bereich Gesundheit, Handwerk, Luftfahrtzulieferer. Hier muss meine Verwaltung stärker ins Detail gehen. Sich auf höherer Ebene für die Verbesserung der Rahmenbedingungen einsetzten und auch im Kleinen die Anliegen aufnehmen. Nur ein Gewerbegebiet im Internet anbieten ist noch keine aktive Wirtschaftsförderung. Und das heißt natürlich auch, dass wir uns jetzt Gedanken machen zu neuen Gewerbeflächen.

7. Sehr viele Strausberger engagieren sich in ihrer Freizeit in Sport- oder Kulturvereinen. Einige sind in der ganzen Welt bekannt. Manche dieser Freizeiteinrichtungen haben Kummer mit Trainingsorten und Ausstattung. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass diese einmalige Vereinslandschaft erhalten bleibt?
Sport und Kultur bringt Menschen zueinander, was man manchmal mit Verwaltungshandeln nicht geschafft werden kann, schafft Kultur und Sport. Die Arbeit in den Vereinen ist bürokratischer geworden. Daher möchte ich, dass Vereine sich mehr der inhaltlichen Arbeit widmen können. Wir brauchen eine bessere Vernetzung der Vereine untereinander. Es gibt bereits so viel in Strausberg aber oft wissen die Vereine untereinander nichts von den vorhandenen Angeboten. Vereine die sich neu gründen, müssen gehört werden und nicht nach Neuenhagen fahren, um dort Angebote machen oder zu nutzen. Durch die Vereine entsteht erst das Gefühl von Stadt. Das zu fördern ist im Interesse von uns allen.

8. Andere Städte haben große Neubaugebiete ausgewiesen und dadurch viele neue Einwohner gewonnen. In Strausberg sollen vorhandene innerstädtische Flächen zuerst genutzt werden. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Ich teile diese Einschätzung. Eine Stadt entsteht durch eine gewisse Dichte. Vieles funktioniert einfach besser wenn wir als Städter „enger“ wohnen. Die Straßenbahn, der Bus, der kleine Bäcker und auch das hoffentlich kommenden Kino. Wir sollten langfristig eine Stadt bauen die auf den Fußgänger ausgerichtet ist. Dazu sind die innerstädtischen Flächen zentral. Ausdrücklich will ich jedoch auch neue Gebiete nicht ausschließen. Wir sollten uns an dem nach gefragtem Bedarf orientieren. Um unsere Einwohnerzahl stabil zu halten, sind wir immer noch auf Zuzug angewiesen. Junge Familien aber auch viele ältere Familien kommen zu uns. Da wir als einzige Kommune in der Umgebung Geschosswohnungsbau anbieten, verkaufen viele ältere Menschen ihr Häuschen im Grünen und möchten dann bequem barrierefrei in Strausberg wohnen.


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24.02.2018, Strausberg


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