Ausweglos? - 12.11.2024

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Ausweglos?
Zwei Riesen-Talente und ihre Mutter am Anfang eines ungewissen Weges

Bild:© Andreas Prinz


Waren Sie vielleicht in der Schlosskapelle Schöneiche beim Chorkonzert, das Maddox und Miles Marsollek an Klavier bzw. Geige zum Teil begleitet und ergänzt haben? Erlebten Sie möglicherweise den einen oder anderen Auftritt der beiden hoch musikalischen Petershagener Brüder im Rüdersdorfer Kulturhaus, in Bad Freienwalde oder Schulzendorf mit?

Oder liegt Ihnen der furiose Tastenlauf des zehnjährigen Maddox im Ohr, als der talentierte Nachwuchsmusiker beim jüngsten Konzert in der Schlosskirche Altlandsberg die Zuhörer mit Chopin verzauberte? Und es ist fast so, als ob man auch den Bogen über die Seiten gleiten hören würde, als Miles (Violine) mit seinem Bruder das wunderschöne, elegische Air von Bach darbot – Erinnerung an den vor wenigen Tagen verstorbenen Patenonkel von Maddox.


„Die Jungs haben sich in die Musik geflüchtet“, sagt Simone Marsollek, die Mutter der beiden Nachwuchsmusiker. Das helfe ihnen, den Verlust von vier wichtigen, innerhalb weniger Jahre vorschnell verstorbenen Bezugspersonen zu verarbeiten: Den des Vaters, der den anstrengenden Part der Eltern hochtalentierter Kinder mit seiner Frau teilen konnte, und den der Tante. Das Ableben Horst Hildenbrands (den meisten als Nachtwächter Altlandsbergs ehrenhalber bekannt), der den Jungs wie ein Großvater war, stets zur Seite stand, so manche Wege ebnete, Türen öffnete, Fahrten übernahm.

Und nun noch Onkel Notz, der Lieblingsonkel, der das verbliebene Marsollek-Trio häufig zu Wettbewerben, Konzerten, Kursen begleitete, für ihre musikalische Ausbildung finanziell aufkam und die kleine Familie unterstützte, wo er nur konnte. Bis zum 18. Lebensjahr habe er den Unterricht der Geschwister gewährleisten wollen, erzählt Simone Marsollek. Zunächst für Patenkind Maddox und – nachdem sich auch der zwei Jahre jüngere Miles als ebenbürtiges musikalisches Pendant erwiesen hatte – auch für den ehrgeizigen kleinen Geiger.

Ausbildungskosten schienen gesichert
Gesagt und getan, doch nirgends niedergeschrieben. Obgleich Herzenswunsch, ambitioniertes Ansinnen, habe der Patenonkel dieses nie schriftlich fixiert. Er glaubte wohl, dafür noch Zeit zu haben. Somit ist es mehr noch als nur die Trauer um geliebte Menschen und deren Fehlen im schwierigen Alltag, was die kleine Familie derzeit belastet. Urplötzlich stehen Simone Marsollek und ihre zwei Wunderkinder symbolisch vor einem Abgrund.

„Vielleicht schaffen wir es noch zwei, maximal drei Monate, die anspruchsvolle Ausbildung fortzusetzen“, sagt Mutter Simone. Dann seien die Rücklagen aufgebraucht. „Ich weiß nicht, wie es anschließend weitergehen soll.“ Als ehemals selbständige Unternehmensberaterin war sie nach dem frühen Tod ihres Mannes froh, halbtags bei Maddox‘ Patenonkel beschäftigt sein zu können und arbeitete dazu zumeist nachts im Homeoffice. Doch auch das steht derzeit alles auf der Kippe.

Zwar hätten sie die ersten eineinhalb Jahre die Kosten für Maddox‘ Unterricht allein gestemmt. Damals lebte ihr Mann ja noch, berichtet Simone Marsollek. Doch mit dem gewachsenen Können des Älteren und der Tatsache, dass der Jüngere ebenfalls in die musikalischen Fußstapfen seines Bruders getreten war, summierten sich die Ausgaben. Überdies kamen auf Empfehlung der Experten neben den Klavierstunden bei der Konzertpianistin Elisaveta Blumina (wöchentlich zwei- bis dreimal) und den Geigenstunden für Miles (seit kurzem an der Universität der Künste) Fächer hinzu, die für eine weitere Entwicklung solcher Talente unverzichtbar seien: Komponieren, Dirigieren, Musiktheorie, Stimmbildung und Gesang.

Einige Klangbeispiele der jungen Musiker:

Miles Marsollek (Geige):

3. Preis beim internationalen Wettbewerb "Hedwig Prize", Polish Caprice von Grażyna Bacewicz

Prüfungsvorspiel Internationale Musikakademie Berlin, Präludium und Allegro im Stil von Pugnani von Fritz Kreisler

Maddox Marsollek (Klavier):
Wettbewerbsaufnahme, Fantaisie-Impromptu in cis-Moll von Frédéric Chopin, 1. Preis und Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Chopin beim internationalen Klavier- Wettbewerb "Carlos & Sofia" in Spanien

Auftritt für die Internationale Musikakademie Berlin in der Deutschen Oper, Arabesque Nr. 1 in E-Dur, L.66 von Claude Debussy


75 Teste pro Jahr in der Fernschule
Dann wäre da noch die Online-Schule unterzubringen, weil normale Grundschulzeiten mit dem musikalischen Lehrprogramm nicht zu koordinieren sind. Kein Zuckerschlecken, wenn man erfährt, dass Maddox pro Schuljahr etwa 75 Teste schreiben muss. „Deutsch, Mathe, Sachkunde, Englisch – alles hat er mit 2 geschafft“, ist die Mutter stolz auf ihren Älteren. Ausgleichend dazu lernen die Jungs Schwimmen, schulen ihr Rhythmusempfinden beim Stepptanz, toben nach den täglichen häuslichen Übungsstunden gern mal durch den Garten oder beschäftigen sich mit Hund, Kaninchen, Papagei. Alles in allem ein Riesen-Pensum, das das Trio bisher dennoch mit einer Begeisterung und Leidenschaft bewältigt, die ihresgleichen sucht.

„Solche Talente dürfen nicht verkümmern“, soll Patenonkel Notz immer gesagt haben und hat daher finanzielle Verantwortung übernommen. „Solche Kinder sollten aber besser aus einem reichen Elternhaus kommen“, ist ein bitteres Fazit der alleinerziehenden Mutter. Da und dort könne sicher etwas eingespart werden, aber das ändert das Problem nicht grundsätzlich.

Einen Weg gebe es indes, auf den Simone Marsollek für die beiden Jungs alle Hoffnung setzt. Wenn es genügend Menschen gibt, die den musikalischen Weg von Maddox und Miles mit monatlichen Spenden unterstützen würden, dann könnten diese an den gemeinnützigen Verein „Musikförderung Berliner Entdeckungen“ gehen, wofür dann auch Spendenquittungen möglich sind. Sie müssten allerdings konkret mit dem Zuwendungszweck „Ausbildung für Maddox und/oder Miles Marsollek“ versehen sein. Denn es geht vor allem um ein Verstetigen, weniger um eine einmalige Summe.

Auf diese Weise zum Musikförderer zu werden, ist wohl nicht die schlechteste Idee.

Wie kann man den Jungs helfen?

Es sind verschiedene Aufgaben zu lösen:
- die musikalische Ausbildung (Bei dieser Begabung der jungen Musiker werden spezielle Musiklehrer mit besonderen Erfahrungen gebraucht.)
- die Teilnahme an Musikwettbewerben im In- und Ausland
- die Reisekosten zur Ausbildung, zu Konzerten und Wettbewerben

Dabei hilft schon jeder kleine Beitrag, von der Übernahme von Kraftstoffrechnungen über die monatliche Unterstützung der Ausbildung bis zur Übernahme von Gebühren des Klavierstimmers.
Bei höheren Spenden bzw. steter größerer monatlicher Unterstützung würden sich die Jungen auch ganz persönlich musikalisch bedanken.

Die kleine Familie freut sich indes über jede Hilfe.

Wenn Sie die jungen Talente unterstützen möchten, dann füllen Sie bitte dieses Formular aus und senden es an die Familie - schon jetzt herzlichen Dank dafür.
Wenn Sie dabei sein wollen, ist Kontaktaufnahme möglich per E-Mail an: hilfe@maddox-marsollek.com
Info auch unter: www.musikfoerderung-berliner-entdeckungen.de

Quelle: Gabriele Rataj

12.11.2024, Eggersdorf-Petershagen


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