Schauplatz der Moderne - 17.05.2025 | Termin

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Schauplatz der Moderne
Berlin – Versuchslabor

Bild:© Andreas Prinz

Schauplatz der Moderne
Berlin – Versuchslabor urbaner Modernisierung um 1800

gelesen von Johanna Wokalek und Sylvester Groth

Auszüge aus Günter de Bruyns Die Zeit der schweren Not und Als Poesie gut sowie Texte von Rahel Varnhagen, Bettina von Arnim, Friedrich Schleiermacher, Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann u. a.

eingerichtet von Gerhard Ahrens

Das Berlin um 1800 war – trotz des Weimarer Musenhofs – wie keine andere deutsche Stadt dieser Zeit Zentrum von Intellektuellen, Schriftstellern und Künstlern. In rasanter Weise erfanden sich die Bildenden Künste, das Theater, die Philosophie, die Architektur neu. Einen für die Zeit einzigartigen Kulturaustausch zwischen verschiedenen sozialen Schichten und Religionen beförderten insbesondere die hunderten Salons, Lese- und Tischgesellschaften, die Clubs und Logen. Einer ihrer prägenden Köpfe, der Dichter Jean Paul, schrieb 1801: »Der Ton hier übertrifft an Unbefangenheit weit den Weimar’schen.

Der Adel vermengt sich hier mit dem Bürger, nicht wie Fett mit Wasser, auf welchem dieses immer oben schwimmt und äugelt, sondern sie sind innig vereinigt wie diese durch Laugensalz, woraus Seife entsteht. Gelehrte, Juden, Offiziere, Geheime Räte, Edelleute, kurz, alles was sich an andern Orten (Weimar ausgenommen) die Hälse bricht, fället einander um diese, und lebt wenigstens freundlich an Tee- und Esstischen beisammen.«

Günter de Bruyn entwirft mit feinem Gespür und mit erzählerischem Furor ein Bild des Aufbruchs in Gesellschaft, Kunst und Politik, der, beschleunigt durch die existenzbedrohende Lage Preußens nach der Französischen Revolution, den Weg in die Moderne wies. Neben Günter de Bruyn kommen in der Lesung mit Johanna Wokalek und Sylvester Groth auch die Protagonisten des Aufbruchs um 1800 zu Wort.

Johanna Wokalek wurde am Wiener Max-Reinhardt-Seminar ausgebildet und debütierte 1996 bei den Wiener Festwochen. Sie war von 2000 bis 2015 festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Seit 1998 spielt sie immer wieder große Filmrollen, zuletzt in der Serie Spy City. Seit 2014 widmet sie sich auch der Opernbühne.

Sylvester Groth gehört zu den anerkanntesten Charakterdarstellern im deutschsprachigen Raum. Seine Figuren sind hintergründig, sein Spiel ist intensiv. Er stand auf allen wichtigen Bühnen und arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Peter Zadek, Klaus-Michael Grüber und Frank Castorf. Zu seinen Filmarbeiten zählen in den letzten Jahren die Serien Dark, Deutschland 86, Deutschland 89 und German Crime Story: Gefesselt. Im Kino war er u. a. in den Literaturverfilmungen Das Wochenende und Nackt unter Wölfen zu sehen. Joseph Goebbels spielte er sowohl in Dani Levys Mein Führer als auch in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds, wofür er von der Screen Actors Guild geehrt wurde. Weitere Auszeichnungen waren u. a. der Grimme-Preis und die Goldene Kamera.

Lesung
Samstag 17.05.2025
17:00 Uhr
Schloss Neuhardenberg - Schinkel-Kirche

Preisgruppe I: € 25,- / ermäßigt € 19,-
Preisgruppe II: € 20,- / ermäßigt € 16,-
Quelle: Schloss Neuhardenberg

Wann: 17.05.2025  - 17:00 Uhr
Wo: Neuhardenberg, Schloss Neuhardenberg, Schinkel Kirche


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