Mittels der Endoskopie kann der Arzt Körperhöhlen und Hohlorgane genau betrachten. Sonografie ist die Untersuchung mittels Schallwellen. Bei der Endosonographie werden beide in einem einzigen Gerät zusammengeführt. Ein winziger Ultraschallkopf ist an der Spitze eines Endoskops angebracht, mit dem Magen, Speiseröhre, Gallenwege und Bauchspeicheldrüse oder Bronchien gespiegelt werden können. Neben der Beurteilung des Inneren von Atemwegen und Magen-Darm-Trakt ist es so möglich, aus kürzester Entfernung mit feinster Detailauflösung die Wandschichten und benachbarte Strukturen (Lymphknoten, Gefäße) und Organe (z.B. die Bauchspeicheldrüse und die Nebennieren) zu beurteilen. Aus sonst nicht zugänglichen Körperregionen und aus kleinsten verdächtigen Strukturen können Proben entnommen werden.

„Jetzt können wir jetzt das gesamte Spektrum der diagnostischen und interventionellen Endosonographie auf modernstem technologischem und fachlichem Niveau abdecken“, sagt Chefarzt Dr. Christian Jenssen. Im Vordergrund steht dabei die Ausbreitungsdiagnostik bösartiger Tumoren von Speiseröhre, Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse sowie der Lunge. Auch die Diagnose kleinster Gallengangssteine ist möglich. Die Ärzte haben aber auch neue Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die minimal-invasive die Ausschaltung des Schmerz-Zentrums im Oberbauch, die Entlastung von Pseudozysten und Abszessen und die Entlastung gestauter Gallenwege. Von der Speiseröhre aus nicht erreichbare Lymphknotenstationen im Brustkorb sind behandelbar. Damit kann Lungenkrebspatienten eine unnötige Operation erspart und frühzeitig eine gezielte Chemotherapie eingeleitet werden.

Für den Bereich der Endosonographie gilt das Krankenhauses Märkisch-Oderland deutschlandweit als eines der führenden Kompetenzzentren. Mehr als 500 Untersuchungen dieser Art (darunter etwa 150 Feinnadelpunktionen und 30 therapeutische Eingriffe) werden jährlich auf höchstem Niveau durchgeführt. Ärzte aus dem In- und Ausland können in Wriezen im Rahmen von Hospitationen, Kursen und Workshops hochspezialisiertes Wissen erwerben. Dr. Jenssen ist als Referent zu endosonographischen Themen auf nationalen und internationalen Kongressen gefragt, zusammen mit dem hervorragend trainierten Endoskopieteam gerne bei Live-Workshops gesehen und durch zahlreiche Publikationen und Lehrbuchbeiträge zur Endosonographie bekannt.

Text: Krankenhaus MOL GmbH