Geburtstagsjubiläum ist Anlaß für Reminiszenz und vor allem Neues -
Wolfgang Stübners Präsentation bei den Stadtwerken plädiert in Holz für Kommunikation
(ws) Den Wilkendorfer Bildhauer Wolfgang Stübner muss man nicht groß bekannt machen. Für viele ist er in der hiesigen Region schon fast eine Legende. Weil er mit der Öffentlichkeit sympathisiert, kann sich interessiertes Publikum seit jeher von jedem künstlerischen oder kunsthandwerklichen Schritt seiner Gestaltung in Holz überzeugen. Mit seiner Ausdrucksweise behauptet er sich über die Jahre in einer zugenommenen Schar anerkannter Könner oder selbstbekennender bzw. medienfleißig dazu ernannter „Ausnahmetalente“ des Holzformens.
Seinen Stempel hat er vielerorts aufgedrückt samt kündender Stelen oder spektakulärer Ereignisse wie der Kran-unterstützte „Wikingerschiff“-Transport nach Berlin. 1997, das sei z.B. noch erwähnt, begründete er als Erster die attraktive Vielfalt beim Ausstellungsangebot im EWE-Kunstparkhaus bis heute. Dem Jahr seines 60. Geburtstages widmet die Stadtwerke Strausberg GmbH, 15344 Strausberg Kastanienallee 38, eine Jubiläumspräsentation vom 21. Oktober bis zum 3. Dezember 2009. Zwar wird, wie es sich für eine Reminiszenz-Werkschau gehört, zurückliegend Geschaffenes zu sehen sein. Stübner ist aber ehrgeizig genug, insbesondere Neues zu zeigen. Er bleibt bei seinem intellektuellen Stil und dem Vorsatz, sich nicht auf Eingefahrenes oder auf gewisse Gestaltungsarten festzulegen.
Der Ausgangspunkt des künstlerischen Werdegangs liegt in der Verehrung für Ernst Barlach (1870 – 1938). Er befasste sich damals intensiv mit dem Wirken dieses bedeutenden expressionistischen Bildhauers, besuchte dessen Atelierhaus in Güstrow und nach der politischen Wende Gedächtnisorte wie Kiel, Lübeck und Hamburg. Stübner wandte sich erst dem Figürlichen zu, was ihm bei freien Arbeiten wie Spielplatzobjekte zugute kam. Später ging er zum Abstrakten über.
Die in den letzten Jahren gewachsenen Aufeinandertreffen mit gleichgesinnten ausländischen Kollegen blieben auch auf ihn nicht ohne Wirkung, brachten Frische in sein Schaffen. Sei es seine Teilnahme an entsprechenden internationalen Pleinairs, Symposien und Projektwochen im Ausland oder die Ausrichtung des traditionellen Bildhauer-Pleinairs als Gastgeber im eigenen Skulpturenpark zum 1. Mai, immer waren die Begegnungen mit Einflüssen auf seine Arbeit verbunden.
Die Vorliebe für Reliefs hat sich ausgeprägt. Die 2008 in Österreich entstandene Holzplastik „Kommunikation I“ wurde dort gleich verkauft. So schuf er Zuhause Nummer II, die für die Ausstellung von Skulpturen und Objekten aus Holz bei den Stadtwerken zum gleichnamigen Thema als Kredoexponat gilt. Der Titel „Kommunikation“ ist hierbei als Appell zur Überwindung eines entscheidenden Mangels im gesellschaftlichen Leben gemeint. Konterkariert vom „Narziß“, jener Gestalt der griechischen Mythologie, die in ihr eigenes Spiegelbild verliebt ist und als Symbol für einen nur sich selbst liebenden und bewundernden Menschen gilt. Zur Vernissage am 21. Oktober ab 18.00 Uhr im Kundencenter waren Besucher herzlich eingeladen. Sven Eichler von der Musikschule „Hugo Distler“ begleitete die Besucher musikalisch passend mit Percussion.
Text: Wolfgang Suchardt
Wann: 21.10.2009 - 18:00 Uhr
Stadtwerke Kundencenter Kastanienallee,
Strausberg
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