(ws) Zum dritten und letzten diesjährigen Stadtmauerkonzert der Sparkasse MOL in begrünter Hofidylle ihrer Hauptgeschäftsstelle am Straussee kommt die Berliner Liedermacherin Barbara Thalheim mit ihrer Band am Sonnabend, dem 22. August nach Strausberg. Ab 21 Uhr stellt sie sich mit ihrem Programm vor, das sie „herzverloren“ nennt. Und zu dessen Inhalt sie eigenwilligerweise meint, es gehe um französische „Chanxons deutsch ver-sungen“ (keine Schreibfehler).

An ihrer Seite hat sie den langjährigen Begleiter Jean Pacalet (Akkordeonist und musikalischer Leiter). Unterstützt werden beide durch Rüdiger Krause (git.), Topo Gioia (perc.) und Bartek Mlejnek (kb.).

„herzverloren“ ist der Ankündigung zufolge Thalheims Hommage an ihre derzeitigen Chanson-Favoriten in Frankreich. Schon 2001 habe sie ihre eigenen Lieder in französischen Fassungen veröffentlicht, nun mache sie es umgekehrt: Chansons von Renaud, Michèle Bernard, Bernard Lavilliers, Gilbert Laffaille, Juliette Noureddine, William Sheller, noir desir, Allain Leprest, Maxime le Forestier in deutschen Fassungen. Dabei herausgekommen seien Thalheim-Lieder mit französischem Kolorit. „Coverversionen sind Liebeserklärungen an Kollegen`, kommentiert Barbara Thalheim.

Für „herzverloren“ wählte sie einige ihrer Lieblingslieder aus dem Repertoire literarischer Chansons unseres Nachbarlandes aus. Zu ihrem Erstaunen hätten die Autoren gar keine Rückübersetzungen der deutschen Textfassungen gewollt. Sie fühlten sich geehrt in der Sprache Goethes interpretiert zu werden.

Barbara Thalheim steht seit über 30 Jahren auf der Bühne. Sie veröffentlichte mehr als 20 Schallplatten/ CDs. In der DDR, heißt es zu ihr, waren ihre Lieder Plädoyers für die Unverwechselbarkeit des Einzelnen in der Massengesellschaft. „Sehnsucht nach der Schönhauser“, „Als ich Vierzehn war“, „Was fang ich mit mir an“, „Drachenlied“, „Und keiner sagt: ich liebe dich“... hießen Songs.

Nach dem Fall der Mauer ging Barbara Thalheim einige Zeit nach Frankreich. Sie kehrte mit dem Programm „Fremdegehen“ zurück, für das sie 1994 in Deutschland den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt. Daran hatte der französische Avantgarde-Akkordeonist Jean Pacalet, der in den 80-er Jahren vorherigen Jahrhunderts in Moskau Musik studierte, entscheidenden Anteil.

Eine internationale Band und Barbara Thalheim die nicht nur singt, sondern dazwischen skurrile, komische und originelle Geschichten erzählt, machen den Abend zu einem besonderen Vergnügen. Zu dem eintrittsfreien Konzert am 22. August lädt die Sparkasse herzlich ein.

Text: Wolfgang Suchardt

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