Freie Schule STRAUSBERG - 15.02.2003 | Fotogalerie
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Freie Schule STRAUSBERG
Freie Schulen - auch in Strausberg bald ein Thema - Am Samstag, den 15. Februar war Tag der offenen Tür ...
Mehr Informationen unter: http://www.freie-schule-strausberg.de...
Strausberg. Eine Omi hat am vergangenen Sonnabend zum 2.Tag der offenen Tür der künftigen Freien Schule Strausberg – so denn in den nächsten Wochen die Genehmigung vom Land dafür da ist – ein Antragsformular mitgenommen. Sie möchte so gern, daß auch ihr Enkel hier lernt. Rasch waren an diesem Nachmittag die zahlreichen Projektpräsentationen vergriffen und eine Liste mit den Zusendungswünschen beschrieben. Den vielen Kindern, die mit ihren Eltern da waren, gefielen die Räumlichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten in den Räumen der Barnimer Alternative ausnehmend gut. Beifall erhielten die Kunst- und Musikschule TonArt in der Galerie sowie die Ballettschule in Aula und Ku-Stall.
Mit einem für Strausberg völlig neuen Schulangebot tritt der längst für seine ausgezeichnete Arbeit im Freizeitbereich von Kindern und Jugendlichen bekannte Verein Barnimer Alternative nun an die Öffentlichkeit. Eine Freie Schule, eine Ganztagsschule bietet er ab dem kommenden Schuljahr an. Sie orientiert sich zwar an den staatlichen Rahmenlehrplänen, bildet die Kinder – zunächst von der 1. bis zur 6.Klasse – jedoch in bisher in der Stadt ungewohnter Weise. Unter Nutzung der durch den Alten Gutshof vorhandenen prima Möglichkeiten ist eine einmalig gute Raumsituation vorhanden. Sie regt die Kleinen an und fordert sie heraus, Ideen gestalt werden zu lassen und Erkenntnisse aus dem Unterricht ästhetisch darzustellen. Außer Unterrichtsräumen sind da noch das Atelier, eine Keramikwerkstatt, im Aufbau begriffen Holz- und Metallwerkstatt, die Galerie, ein Fotolabor, ein Ton-und Filmstudio, ein Ballettraum sowie ein Festsaal mit Bühne und Bühnentechnik. Statt der bekannten Noten auf dem Schulzeugnis gebe es umfangreiche Einschätzungen an hand sogenannter Entwicklungsspiegel, die tabellenförmig objektiv Auskunft geben über den Leistungsstand und die Befindlichkeit des betreffenden Schulkindes.
Das freute besonders eine Mutti aus Müncheberg, die für eines ihrer beiden Kinder ein Antragsformular ausfüllte. Noten seien doch öfter mal subjektiv, sagt sie aus eigener Erfahrung im beruf. Ein Entwicklungsspiegel, der beim Übergang in eine andere Schule auf Wunsch auch in Noten ausgedrückt wird, lasse auch den Eltern viel mehr Chancen zur Mitarbeit.
Die künftige Schulleiterin Bergit Kassek und Lehrer Peter Kube, beide bereits erfahren mit alternativen Schule, werden mit 20 Schülern das neue Projekt beginnen. Sie stellten sich vor und beantworteten gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern der Barnimer Alternative, so Lutz Krannich, Fragen. Je nach elterlichem Geldbeutel sind in den ersten beiden Jahren der Freien Schule Strausberg von 250 bis 360 Euro Schulgeld monatlich zu zahlen, weil erst nach zwei Jahren eine Landesförderung möglich sei, hieß es. Das bedeute anfangs ein Zurückstehen der Lehrer mit ihrem Gehalt und eine große finanzielle Hürde für die Eltern, war man sich einig. Bürgermeister Hans Peter Thierfeld unterstützt von Beginn an das Projekt Frei Schule Strausberg. Er bescheinigte dem Barnimer Alternative Team eine „gut durchdachte, perfekte Herangehensweise“ und ein ideales Umfeld für eine solche Schule, die es vor dem demografischen Hintergrund nicht einfach haben werde, schließlich würden mittelfristig mindestens zwei Schulen in der Stadt schließen müssen. Besser könne es doch gar nicht kommen, als wenn wie hier über alternative Projekte Konkurrenz entstehe, meinte ein Vater. Für ihn und seine Frau, beide Mediziner sind im vergangenen Jahr aus Königs Wusterhausen nach Strausberg gezogen, steht fest: Ihr Kind soll in der Freien Schule Strausberg lernen. Andreas König und seine Frau, die erst sehr skeptisch waren, weil sie dachten, es würde einzig auf eine künstlerische Ausrichtung der Kinder Wert gelegt, ziehen nun diese Schulform für ihr Kind Adrian ernsthaft in Erwägung. Sie haben sich davon überzeugt, daß auch die eher technische Variante gefördert wird. Und sie haben gesehen, welche große Freude es den Kindern und Jugendlichen macht, auf dem Alten Gutshof kreativ tätig zu sein. „Ob es unserem Kind dann auch gefällt, wird sich natürlich erst zeigen“, räumt der Vater ein. Sie als Eltern aber haben sich auch in anderen Schulen umgesehen, denn nur so könne man sich ein Urteil erlauben.



Bildtexte:

Musical- und Ballettunterricht bekommen diese Mädchen von Ulrika Lang im Rahmen der Musikschule TonArt.


Wieso wir? Weshalb hier? Warum so? Diese und viele andere Fragen beantwortet Lehrer Peter Kube hier gerade zahlreichen interessierten Eltern


Applaus von Eltern für Darbietungen der Ballettschüler. Links im Bild Andreas König



Text und Fotos: Edda Bräunling

Wann: 15.02.2003,
Strausberg



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