Geschichten von Damals

Damals war's
Der sagenhafte Name


Einer Legende nach, sagten bereits die uralten Strausberger, dass der Name der Stadt ganz sicher vom Vogel Strauß abstammte. Wie sie auf diese Schnapsidee kamen, ist schnell erklärt.

In der Nähe der Landstraße, die von Klosterdorf nach Wilkendorf führt, lag ein kleiner See. Er gehörte früher zum Strausberger Kloster und wurde daher Klostersee genannt. Dort geschahen merkwürdige Dinge.

Eines Tages soll in diesem See ein Jäger ertrunken sein. Nach seinem Tode sah man ihn nachts aufrecht über das Wasser schreiten. Dabei stand er höchstens bis zu den Knien im See. Angst, dass er rauskommen könnte, brauchte niemand zu haben. Sein Weg endete stets in Ufernähe im Schilf.

Von einem anderen Jäger, der angeblich erschlagen wurde, erzählte man, er sei wenige Tage nach seinem Tod in voller Uniform gesichtet worden. Das Merkwürdige daran war, er hat sich nicht wie ein Mensch bewegt, sondern mit hüpfendem, springendem Gang. So schnell wie er zum Vorschein kam, ist er auch gleich wieder unter den großen gewaltigen Bäumen verschwunden. Der Mann erschien den Leuten in Gestalt eines großen Vogels, eben der des Straußes.

Und zuletzt sei noch erwähnt, dass man in den märkischen Annalen des gebürtigen Bürgers Angelus folgendes nachlesen kann: `Etliche haltens dafür, dass Strausberg den Namen habe von dem großen ungeheuren Vogel Strauß, und sagen, dass an dem Ort der Stadt, den man eine lange Zeit bis nun hero den Buchenhorst genennt, viel große gewaltige Buchbäume gestanden, darin sich der Vogel Strauß gehalten habe.` Die Menschen sind eben erfinderisch.

(Quelle: Märkisches Sagenbuch - gesammelt und herausgegeben v. Rudolf Schmidt; 2. Auflage O. Hüpscher) Wir danken dem Heimatmuseum Strausberg.

Werbung
^